Optionshandel mit ETFs

ETFs sind börsengehandelte Fonds, die die Wertentwicklung eines Index oder einer Branche, wie beispielsweise des DAX abbilden. Da die meisten Aktienindizes langfristig an Wert zulegen, sind ETFs ein beliebtes Vehikel, um einen Sparplan auf diese Produkte aufzusetzen. Aber nicht nur für die Altersvorsorge bieten sich ETFs an. Auch Optionshändler können sehr gut mit ETFs agieren. Wie? Das erklärt euch Alexander Eichhorn in diesem Blogbeitrag.

Was sind ETFs?

ETFs sind börsengehandelte Fonds, welche die Wertentwicklung eines Index (meist Aktienindex), wie beispielweise des DAX oder S&P 500 widerspiegeln. Der wesentliche Unterschied eines Indexfonds und eines Index-ETF besteht in der Börsennotierung. ETF steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds. Sie lassen sich zu den Handelszeiten laufend kaufen und verkaufen und sind somit sehr kostengünstig handelbar. Indexfonds werden nicht an einer Börse gehandelt.

Optionshandel mit ETFs

In den vergangenen Jahren hat das Produktsegment der ETFs ein sehr starkes Wachstum erfahren. Im Zuge dieses Erfolges haben die US-Börsen für einige ETFs auch ETF-Optionen angeboten, um die Handelsmöglichkeiten der ETFs weiter zu stärken. Im Regelfall handelt es sich bei einer ETF-Option (wie bei einer Aktie) um einen Kontraktwert von 100 Anteilen, also 1 ETF-Option bezieht sich dann auf 100 ETF-Anteile.

Im Nachfolgenden stellen wir euch die beliebtesten Index-ETFs vor, welche auch liquide mit Optionen handelbar sind:

  • S&P 500-ETFs: SPY, IVV, VOO
  • Nasdaq-ETF: QQQ
  • Russel-2000 ETF: IWM
  • Dow Jones-ETF: DIA
  • MSCI World Index-ETF: URTH
  • DAX-ETF: DAX (ETF, sehr illiquide)

Dazu bieten sich viele Sektoren-/Branchen-ETFs ebenfalls an:

  • Technologie-ETF: XLK
  • Gesundheitswesen-ETF: XLV
  • Biotechnologie-ETF: IBB
  • Zyklischer Konsumgüter-ETF: XLY
  • Kommunikationstechnologie-ETF: XLC
  • Finanzsektor-ETF: XLF
  • Energie-ETF: XLE
  • Industrie-ETF: XLI
  • Nicht-zyklischer Konsumgüter-ETF: XLP
  • REIT-ETFs: XLRE, VNQ

Tipp: Auf etfdb.com lassen sich viele weitere ETFs filtern.

Exotische Märkte werden handelbar

Möchten Optionshändler in exotischeren Ländern handeln, so bieten sich die Länder-ETFs hervorragend an. Von der Türkei bis Südafrika stehen hier Optionshändlern verschiedene liquide ETFs zur Verfügung.

  • Türkei: TUR
  • Brasilien: EWZ
  • Israel: EIS
  • Australien: EWA
  • Indien: INDA

Hier liegt der Vorteil darin, dass diese ETFs in den USA notieren – so muss man sich keine Gedanken über Währungskurse, Öffnungszeiten und Gebühren machen. Der Optionshandel für beispielsweise den Türkei-ETF TUR funktioniert technisch gesehen genauso wie eine Option auf die Apple-Aktie.

Cash Secured Put auf einen ETF?

Neben den Aktienoptionen lassen sich aber auch Optionen auf ETFs handeln. Hier können Investoren Puts verkaufen, um den ETF im Falle einer Lieferung angedient zu bekommen – im Grunde ein Cash Secured Put auf ETFs. Hier bekommen Investoren im Falle einer Andienung 100 ETF-Anteile eingebucht. Verkauft nun beispielsweise ein Investor einen Cash Secured Put (90er-Strike) auf einen ETF, der aktuell bei $ 100 steht, dann würde im Falle einer Andienung (Kurs unterhalb der $ 90) 100x ETF-Anteile bei $ 90 eingebucht bekommen.

Nehmen wir hierzu ein Praxisbeispiel: Verkauft ein Optionshändler eine 60er Put-Option auf den XLP (nicht zyklischen Konsumgüterindex-ETF), dann würde er im Falle einer Andienung 100x ETF-Anteile zu einem Kurs von $ 60 eingebucht bekommen, dies würde einem Gegenwert von $ 6.000 entsprechen.

Chart: XLP-ETF

Rohstofftrades mit Optionen auf ETFs

Neben klassischen Aktien-ETFs lassen sich aber auch Optionen auf Rohstoff-ETFs handeln (streng genommen sind dies dann keine ETFs, sondern ETCs – Exchange Traded Commodity). Häufig betragen die Kontraktwerte von Optionen auf Rohstoff-Futures über $ 100.000, weshalb ETCs hier eine echte Alternative darstellen können. Außerdem ist ein ETCs kein Terminprodukt und muss somit nicht gerollt werden. Bekannte Rohstoff-ETCs sind:

  • GLD: Gold
  • SLV: Silber

Die meisten Rohstoff-ETC besitzen aber nicht tatsächlich den Rohstoff, sondern handeln die Rohstoff-Futures. Dies führt dazu, dass ein langfristiges Investieren aufgrund der hohen Rollverluste in diese Produkte nicht von Vorteil ist. Bis auf ein paar Ausnahmen im Metall-Bereich würden wir deswegen diese Produkte nicht für eine Buy-and-Hold-Strategie verwenden.

Vorteile von Optionen auf ETFs:

  • Oftmals geringer Kapitaleinsatz
  • Kombinationsmöglichkeiten mit verschiedenen Optionsstrategien
  • Möglicher Performance-Boost mit Income-Strategien wie Cash Secured Put und Covered Call

Nachteile von Optionen auf ETFs:

  • Nur zu Börsenöffnungszeiten handelbar
  • Eventuelle steuerliche Nachteile bei Andienung

Aber eine Trading-GmbH ist nicht der heilige Gral für jeden Trader, wie immer kommt es auf die individuelle Situation an. Eine Trading-GmbH ist kostenintensiv: Gründungskosten, laufende Steuerberatungskosten, IHK-Beiträge, … Außerdem muss vor Stolperfallen Acht gegeben werden: Die Aufdeckung stiller Reserven durch eine Betriebsaufspaltung muss zum Beispiel verhindert werden! Dies haben wir in unserem Vermögensmagazin ausführlich beschrieben.

Wer bald auswandern möchte, sollte sich ebenfalls die Gründung einer Trading-GmbH überlegen!

Alternative: Mirco-Futures

Als ETF-Alternative können Optionshändler auch die Micro-Futures für die großen Aktienindizes wählen. Diese neu eingeführten Terminprodukte sind bereits ab kleineren Konten handelbar.

Beispiele:

Aber auch neben den großen Aktienindizes gibt es mit dem MGZ-Future bereits Micro-Futures auf Rohstoffe!

Fazit – Optionshandel mit Index-ETFs

Der Optionshandel auf einzelne Aktien ist sehr beliebt bei Investoren, beispielweise, um Aktien zum Wunschpreis per Cash Secured Put zu kaufen oder eine Zusatzdividende in Form eines Covered Calls zu erhalten. Genau diese Strategien funktionieren aber auch bei ETFs. Mit dem Optionshandel auf ETFs lassen sich ebenfalls ETFs zum Wunschpreis andienen oder auch aktive Handelsstrategien fahren. Im Gegensatz zum Ausfallrisiko einer einzelnen Aktie sind Index-ETFs risikoärmer und daher auch für Anfänger gut geeignet.

Was sind ETFs?

ETFs sind börsengehandelte Fonds, welche die Wertentwicklung eines Index (meist Aktienindex), wie beispielweise des DAX oder S&P 500 widerspiegeln. Der wesentliche Unterschied eines Indexfonds und eines Index-ETF besteht in der Börsennotierung. ETF steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds. Sie lassen sich zu den Handelszeiten laufend kaufen und verkaufen und sind somit sehr kostengünstig handelbar. Indexfonds werden nicht an einer Börse gehandelt.

Auf welche ETF gibt es Optionen?

Im Nachfolgenden stellen wir euch die beliebtesten Index-ETFs vor, welche auch liquide mit Optionen handelbar sind:

  • S&P 500-ETFs: SPY, IVV, VOO.
  • Nasdaq-ETF: QQQ.
  • Russel-2000 ETF: IWM.
  • Dow Jones-ETF: DIA.
  • MSCI World Index-ETF: URTH.
  • DAX-ETF: DAX (ETF, sehr illiquide)
Für wen eignen sich ETF?

ETFs eignen sich grundsätzlich für alle, die bereit sind, die typischen Risiken an den Finanzmärkten einzugehen. Im Gegensatz zu Aktien, bei denen das Risiko an nur einem Unternehmen hängt, bieten ETFs den großen Vorteil der Diversifikation.

Alexander Eichhorn

Alexander Eichhorn ist hauptberuflicher Händler und Investor. Er ist Gründer von Eichhorn Coaching und Portfoliomanager der Vermögensverwaltung Bothe & Eichhorn Capital. Seine Ausbildungstätigkeiten haben den Schwerpunkt auf der optimalen Betreuung von Kunden mit großen Konten. Außerdem zeigt er Optionshändlern durch zahlreiche Blogartikel den schnellen Einstieg in den profitablen Optionshandel und veröffentlicht regelmäßig Analysen und Tipps auf dem Eichhorn Coaching YouTube-Kanal.

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