Gesamtkapitalrendite

In der Bilanzanalyse wird die Kennzahl der Gesamtkapitalrendite oder auch Gesamtkapitalrentabilität verwendet. Sie zeigt an, wie effizient ein Unternehmen sein Kapital innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eingesetzt hat. In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau die Gesamtkapitalrendite bedeutet und wie die Kennzahl eingesetzt werden kann.

Was ist die Gesamtkapitalrentabilität?

Die Gesamtkapitalrendite ist eine bei Investoren beliebte Kennzahl. Sie kann anzeigen, wie effizient ein Unternehmen angelegt hat und beschreibt die Verzinsung des gesamten Kapitals, das eingesetzt wurde.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Gesamtkapitalrendite, desto effizienter hat ein Unternehmen sein Kapital eingesetzt. Eine sehr niedrige Gesamtkapitalrendite kann ein Warnsignal sein und negativ aufgefasst werden. Berücksichtigt werden hierbei das Fremd- und Eigenkapital.

Daneben kann die Kennzahl auch von Unternehmen selbst verwendet werden. Diese finden dadurch heraus, wie attraktiv der Konzern für Investoren ist. In beiden Fällen gilt die Gesamtkapitalrendite als aussagekräftige Kennzahl. 

Gesamtkapitalrendite Formel

Mit folgender Formel kann die Gesamtkapitalrendite berechnet werden:

Formel zur Berechnung der Eigenkapitalrendite (ROE), dargestellt mit deutschen Finanzbegriffen.

Durch die Berechnung erhalten Sie eine Angabe in Prozent. Das Gesamtkapital besteht aus der Addition von Fremdkapital und Eigenkapital. Bei dem Gewinn handelt es sich um den Jahresüberschuss aus der Gewinn- und Verlustrechnung, nachdem die Steuern abgezogen wurden. 

Gesamtkapitalrentabilität Richtwert

Die Höhe von 10 bis 15 Prozent gilt oftmals als Richtwert in der Unternehmensstrategie. Dabei muss allerdings auch beachtet werden, in welchem Sektor ein Unternehmen tätig ist und welche Entwicklungen in dieser Branche in der letzten Zeit eingetreten sind. Daher ist es empfehlenswert, sich nicht nur den Wert eines Unternehmens anzusehen, sondern mit Konzernen aus derselben Branche zu vergleichen.

Grundsätzlich sind möglichst hohe Werte wünschenswert. Neben der Effizienz hat die Kennzahl auch eine gewisse Aussagekraft über die Wirtschaftlichkeit einer Firma. Ist der Wert zu niedrig, liegt er beispielsweise unter dem durchschnittlichen Zinssatz für Fremdkapital, ist eine Investition eher unattraktiv.

Besonders niedrige Werte können auch mit Risiken einhergehen. Das kann ein Zeichen dafür sein, dass die Liquidität eines Unternehmens nicht garantiert ist und auf diese Weise ein Kredit nicht getilgt werden kann. Es liegt im Interesse von Unternehmen, diesen Wert möglichst hoch zu halten, um für Investoren und Kreditgeber attraktiv zu sein. 

Gesamtkapitalrentabilität Interpretation - Vorteile und Nachteile

Ein Vorteil der Kennzahl der Gesamtkapitalrentabilität ist, dass alle Kapitalgeber einer Firma berücksichtigt werden. Zudem erhält ein Investor eine aussagekräftige Einschätzung der Verzinsung. Darüber hinaus ist die Kennzahl geeignet, um Vergleiche mit anderen Unternehmen zu ziehen. Auch ein branchenübergreifender Vergleich ist möglich.

Bei Wachstumsunternehmen und Dienstleistern kann die Aussagekraft eingeschränkt sein, was ein Nachteil ist. Viele der Werte enden eher als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung. Darüber hinaus kann die Gesamtkapitalrentabilität einer Beeinflussung unterliegen durch eine entsprechende Bilanzpolitik.

Die Gesamtkapitalrentabilität erhöhen

Um die Gesamtkapitalrentabilität zu erhöhen, können Unternehmen die Kapitalbindung senken. Sie können beispielsweise Tätigkeiten mit hoher Kapitalbindung auslagern oder nicht notwendige Güter verkaufen. Zudem können Zinsen reduziert werden, indem ein Unternehmen die Bank wechselt oder durch Umschuldung.

Darüber hinaus kann ein Konzern den Jahresüberschuss durch verschiedene Maßnahmen steigern. Dies kann geschehen durch Kostenreduzierung durch beispielsweise Leiharbeiter oder die Steigerung der Produktivität durch moderne Technik. Auch das Umsatzwachstum kann gesteigert werden durch die Erschließung von neuen Märkten oder die Einführung neuer Produkte.

Fazit: Gesamtkapitalrendite berechnen

Mit der Gesamtkapitalrendite oder auch Gesamtkapitalrentabilität können sich Kapitalgeber und Unternehmen einen Überblick darüber verschaffen, wie effizient ein Unternehmen sein Kapital angelegt hat. Je höher die Summe, desto besser und effizienter hat ein Konzern sein Kapital genutzt.

Als Richtwert können 10 bis 15 Prozent gesehen werden, wobei der Durchschnitt von der Branche abhängig ist. Niedrige Werte können ein Warnsignal sein und auf eine geringe Liquidität hinweisen. Hohe Werte machen ein Unternehmen attraktiv für Kapitalgeber. 

Es gibt unterschiedliche Wege, die Gesamtkapitalrendite zu erhöhen. Die Zinsen können reduziert werden, die Kapitalbindung kann gesenkt werden oder der Jahresüberschuss wird durch verschiedene Maßnahmen gesteigert. 

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