Gamma

Neben dem Delta, dem Theta und dem Vega ist das Gamma eine der wichtigsten Optionskennzahlen. Das Gamma drückt aus, wie sich das Delta einer Option in Abhängigkeit des Preises des Underlyings verändert. In diesem Artikel lernen Sie, was das Gamma ist, welche Faktoren das Gamma beeinflussen und wie sich die Optionskennzahl in Abhängigkeit von Zeit und impliziter Volatilität verändert.

Was ist das Gamma einer Option?

Das Gamma einer Option gibt an, wie stark sich das Delta der Option ändert, bei einer Bewegung des zugrunde liegenden Basiswertes (Underlyings) um eine Einheit und unter sonst gleichbleibenden Umständen.
Ein Gamma von bspw. 0,03 bei einer Option mit einem Delta von 0,3 (bzw. 30) bedeutet, dass das Delta der Option bei einer Bewegung des Underlyings um eine Einheit auf 0,33 (bzw. 33) ansteigt oder auf 0,27 (bzw.) 27 fällt. Der Wert des Gammas ist immer positiv.

Einfluss der Moneyness auf das Gamma

Das Gamma ist stets bei At The Money Optionen am größten und wird geringer, je weiter der Basispreis der Option vom aktuellen Kurs des Underlyings entfernt liegt. Anders ausgedrückt: Bei Optionen, deren Basispreis in der Nähe des aktuellen Kurses des Underlyings liegt, verändert sich das Delta der Option bei einer Kursbewegung des Underlyings deutlich schneller, als bei Optionen die weit im Geld oder weit aus dem Geld liegen.

CapTrader_Gamma
Das Gamma ist bei At The Money Optionen am höchsten und nimmt ab, je weiter der Basispreis In The Money oder Out Of The Money ist (Beispiel hier: Optionen auf den GBP-Future)

Einfluss der Zeit auf das Gamma

Die Zeit bzw. der Zeitwertverfall von Optionen wirkt sich auch auf das Gamma aus. Dabei spielt es eine Rolle, ob die jeweilige Option im Geld, am Geld oder aus dem Geld liegt. Bei aus dem Geld und im Geld liegenden Optionen tendiert das Gamma mit abnehmender Restlaufzeit gegen null. Bei einer am Geld liegenden Option hingegen wird das Gamma mit abnehmender Restlaufzeit größer.

Der Grund dafür ist, dass die Unsicherheit bei At The Money Optionen bis zum Verfallstag hoch ist und unklar ist, ob die Option zum Verfallstermin einen Wert besitzen wird oder nicht. Der Preis einer Out Of The Money Option hingegen tendiert mit abnehmender Restlaufzeit gegen null; d.h. je näher der Verfallstermin rückt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Option wertlos verfällt, weshalb auch das Delta und das Gamma geringer werden. In The Money Optionen nähern sich mit abnehmender Restlaufzeit dem Wert des Underlyings an; d.h. das Delta nähert sich dem Wert 1 an und das Gamma tendiert gegen null.

(Hinweis: aus dem Geld und im Geld bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Option mehrere Punkte aus dem Geld bzw. im Geld liegen muss. Bei einem Basispreis, der nur minimal aus dem Geld oder im Geld liegt, verhält sich das Gamma ähnlich wie bei einer Option mit einem Basispreis, der am Geld liegt.)

Einfluss der impliziten Volatilität auf das Delta

Bei dem Einfluss der impliziten Volatilität auf das Gamma einer Option verhält es sich ebenso wie bei dem Einfluss der Zeit auf das Gamma: Eine rückläufige implizite Volatilität bedeutet, dass das Gamma von In The Money und Out Of The Money Optionen abnimmt. Bei At The Money Optionen hingegen verursacht ein Rückgang der impliziten Volatilität ein Anstieg des Gammas.

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