Das Pairs Trading ist eine Handelsstrategie, mit der Risiken gesenkt werden können durch die Absicherung mit einer zweiten Position. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau Pair Trades sind, wer diese Strategie verwendet und wie sie funktionieren kann.
Pair Trades Definition
Pair Trader eröffnen zwei Positionen: eine Short-Position und gleichzeitig eine Long-Position mit einem anderen Wertpapier. Demnach werden zwei Einzelpositionen eröffnet. Verwendet werden Indizes, Aktien, Rohstoffe, Devisen oder eine Kombination. Diese Strategie wird häufig von institutionellen Anlegern wie Hedgefonds angewendet.
Es werden zwei Instrumente gesucht, die sich in Bezug auf ihren Kurs parallel zueinander entwickeln. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass an einem späteren Zeitpunkt die Kurse beider Wertpapiere zusammenlaufen werden. Dieser Zeitpunkt kann genutzt werden, um einen steigenden Wert zu shorten oder einen fallenden zu kaufen.
Händler versuchen demnach, von den relativen Kursdifferenzen der Wertpapiere zu profitieren. Die eigentliche Entwicklung des Marktes steht dabei eher im Hintergrund. Diese Art des Tradings kann relativ kurzfristig, aber auch langfristig orientiert funktionieren.
Demnach wird versucht, die Ungleichheit zweier Märkte, von denen einer unterbewertet und einer eher überbewertet ist, zu nutzen. Verringert sich die Ungleichheit, werden die Positionen geschlossen.
Pair Trading Strategie
Ein Pair-Chart kann die Entwicklung des speziellen Paares aufzeigen. Manche Broker ermöglichen eine Kombinationsorder, auch zwei separate Einzelpositionen sind möglich. Durch eine Kombinationschart können Sie als Trader die gleichzeitige Entwicklung Ihrer Positionen genau im Blick behalten. Das ermöglicht es, günstige Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte zu identifizieren.
Interessante Wertpapierpaare werden von institutionellen Anlegern unter anderem durch Korrelationskoeffizienten gefunden, die für Privatanleger aber weniger realistisch sind. Korrelierende Instrumente lassen sich größtenteils in drei Gruppierungen finden:
- Aktie im Vergleich zum Sektorindex
- Aktie im Vergleich zum Börsenindex
- Zwei Aktien aus demselben Sektor
Die Korrelationen von Pairs werden dabei angegeben mit einem Wert von -1 bis +1. Ein hoher Wert gibt an, dass eine positive Korrelation, also ein starker Zusammenhang, zwischen den beiden Wertpapieren besteht.
Ein negativer Wert dagegen gibt Auskunft darüber, dass sich die Wertpapiere in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Bei einem Wert von 0 besteht keine Korrelation, demnach gibt es keinen Zusammenhang.
Die Strategie hat den Vorteil, dass eine Absicherung geschaffen wird durch das Eröffnen einer Long- und Short-Position über ein korrelierendes Wertpapier. Jede Position fungiert als Absicherung gegenüber der anderen Position.
Zwar lässt sich ein Risiko nicht gänzlich ausschließen, dennoch können Risiken durch diese Strategie gesenkt werden, was eine gewisse Kontrolle ermöglicht. Pair Trading kann bei Niedrig- und Hochphasen eingesetzt werden, da nicht die eigentliche Kursentwicklung im Fokus steht, sondern die Korrelation der Märkte.
Aus den Preisdaten von zwei Märkten wird eine Relation errechnet. Dies funktioniert, indem der Preis durch den anderen dividiert wird. Eine Relation außerhalb des normalen Bereichs ermöglicht einen Trade. In diesem Fall helfen Indikatoren aus Bollinger-Bändern.
Bezüglich der Risiken ist es wichtig zu wissen, dass es passieren kann, dass sich Korrelationen im Laufe der Zeit verändern, was ein Risiko für sich darstellt.
Fazit: Pairs Trading erklärt
Es handelt sich um eine beliebte Strategie, die besonders von institutionellen Anlegern verwendet wird, aber auch von Privatpersonen durchgeführt werden kann. Dabei werden zwei Positionen eröffnet, eine Short- und eine Long-Position, die jeweils als Absicherung für die andere Position gelten.
Die Strategie basiert auf der Ungleichheit zweier Märkte und einer hohen Korrelation. Diese wird angegeben durch einen Wert zwischen -1 und +1. Allerdings sollte bedacht werden, dass sich Korrelationen verändern können, wodurch die Absicherung sinkt und das mögliche Risiko für Sie als Anleger steigt.
