Liebe Trader, liebe Börsenfreunde.
Wir befinden uns in einem Bullenmarkt. Typisch für einen Bullenmarkt ist die Tatsache, dass Aktienindizes in kurzen Abständen neue Höchststände erreichen. So wiederholen sich auch im DAX aktuell die Neuigkeiten. Der deutsche Leitindex erklimmt ein neues Allzeithoch nach dem anderen und stellt all diejenigen, die an der Rally nicht partizipieren, auf die Geduldsprobe.
Ob die Rally fundamental gerechtfertigt ist oder nicht, scheint zweitrangig. Die Hausse nährt die Hausse und der DAX stellt unter Beweis, weshalb im aktuellen Marktumfeld die einzig sinnvolle Strategie für Trader und Anleger ein auf Trendfolge basierender Ansatz ist. Grund für die allgemein gute Stimmung der vergangenen Woche waren nicht zuletzt die Quartalsergebnisse von Nvidia, welche zu einer Art Kaufrausch für KI-Aktien in den USA geführt hatten und auch auf den deutschen Aktienmarkt abfärben.
Neue Rekordhochs
Nachdem der DAX in der ersten Wochenhälfte noch auf der Stelle trat, folgte am Donnerstag und am Freitag eine erneute Rally, welche den DAX auf ein neues Allzeithoch von 17.419 Punkten auf Tagesschlusskurs-Basis ansteigen ließ. Auf Wochenbasis beträgt das Plus im DAX 302 Punkte bzw. 1,76 %. Seit Jahresbeginn konnte der Index bereits um rund 4 % ansteigen.
Ein Blick auf den Monatschart zeigt, dass der Ausbruch über das Jahreshoch des vergangenen Jahres als erfolgreich bzw. bestätigt betrachtet werden kann. Im Falle einer Korrektur stellt das alte Jahres- und Allzeithoch bei rund 16.500 Punkten somit einen wichtigen Unterstützungsbereich dar.
DAX Index Monatschart
18.000 Punkte Marke im Visier
Nachdem der DAX die runde 17.000er Marke hinter sich ließ, ist zumindest charttechnisch noch etwas Luft nach oben. Im Bereich von 18.000 Punkten könnte der nächste psychologische Widerstand lauern, in Verbindung mit dem oberen Bollinger-Band auf Wochenbasis sowie der Trendkanal Begrenzungslinie. Jetzt noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen scheint jedoch zumindest aus Chance-Risiko-Perspektive kurzfristig riskant zu sein, da der Markt weiterhin stark überkauft ist, was unter anderem im Weekly RSI abzulesen ist.
DAX Index Wochenchart
Auch der Wochenchart verdeutlicht, dass die Unterstützungszone bei 16.400 - 16.500 Punkten charttechnisch ein sehr attraktives Einstiegsniveau darstellen würde.
Rückenwind aus den USA
Der DAX wird derzeit auch von einer positiven Gesamtmarkt-Stimmung getragen, die auf verschiedenen Faktoren beruht. Die rasanten Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz in den letzten ein bis zwei Jahren sind ein Kurstreiber, der nicht unterschätzt werden darf und der unter anderem mitverantwortlich für den aktuellen Bullenmarkt ist.
In der vergangenen Woche sorgte die Veröffentlichung der Quartalszahlen von Nvidia für Schlagzeilen. Nvidia ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und die positiven Ergebnisse fachten den KI-Hype erneut an und sorgten für Kauflaune unter Investoren. Diese schwappte am Donnerstag und Freitag auch auf die europäischen Aktienmärkte über, was eine Erklärung für die positive Entwicklung am Donnerstag und Freitag ist.
Ausblick für die kommende Woche
Was die Nachrichtenlage betrifft, stehen in der kommenden Woche (insbesondere in der zweiten Wochenhälfte) einige Konjunktur-, Arbeitsmarkt-, Inflationsdaten sowie Quartalsergebnisse verschiedener Unternehmen im Fokus. Am Donnerstag Morgen um acht Uhr werden die Einzelhandelsumsätze für den Januar veröffentlicht. Am Nachmittag um 14 Uhr folgen die provisorischen Verbraucherpreisdaten. Erwartet wird ein weiterer Rückgang des Inflationsniveaus auf 2,6 %, nach einem Wert von 2,9 % im Vormonat. Am Freitag Morgen um 9:55 Uhr folgt der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, welcher ein wichtiger Indikator für die Industrie ist. Mit Werten unterhalb von 50 Punkten signalisierte dieser in den letzten Monaten eine negative Entwicklung.
Am Freitag Vormittag um 11 Uhr werden dann die Verbraucherpreise für die gesamte Eurozone für den Februar veröffentlicht. Nach einer Inflationsrate von 2,8% im Vormonat wird auch hier ein weiterer Rückgang auf 2,5 % erwartet. Die Verbraucherpreise finden insofern große Beachtung, da sie auch für die erwarteten Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank in diesem Jahr eine wichtige Rolle spielen.
Autor Tobias Schmid
Datum: 26.02.2024