DAX Prognose und Analyse: Nahost-Konflikt belastet DAX

Liniendiagramm des DAX-Index, das den Abwärtstrend mit markierten Unterstützungsniveaus und gleitenden Durchschnittslinien in verschiedenen Farben hervorhebt, mit Pfeilen und Daten von Oktober bis Mai versehen. Entwurf zur Überprüfung beigefügt.

Liebe Trader, liebe Börsenfreunde.

In der vergangenen Woche beschäftigten die Sorgen um eine Eskalation des Nahost-Konflikts die Anleger. Sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Aktienmärkte gerieten unter Druck und beendeten die Woche mit einem Minus. 

DAX setzt Korrektur fort

Der DAX gab im Verlauf der Woche zwar einige Punkte ab, von einer Panik oder einem starken Abverkauf kann jedoch nicht die Rede sein. Insbesondere aufgrund der starken vorangegangenen Kursrally war die Korrektur längst überfällig. Der Bullenmarkt ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt in keinster Weise in Gefahr. Kursrückgänge stellen deshalb vor allem eine Chance dar, sich in Richtung des übergeordneten Aufwärtstrends mit einem günstigeren Chance-Risiko-Verhältnis Long zu positionieren.

Kampf um Tages-EMA 50

Nachdem der DAX am Montag mit einem kleinen Plus in die neue Handelswoche startete, folgte am Dienstag eine Abwärtsbewegung von rund 260 Punkten bzw. fast 1,5 Prozent. Wie auf dem Tageschart zu sehen ist, endete die Korrektur quasi punktgenau auf der Tages-SMA 50 (dünne grüne Linie) bzw. der Tages-EMA 50 (dicke grüne Linie). Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag konnte diese wichtige kurzfristige Unterstützungszone ebenfalls verteidigt werden.

DAX Tageschart

DAX Tageschart

Ein Tagesschlusskurs unterhalb der 50-Tage-Linie würde die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der Korrektur deutlich erhöhen. Die nächste wichtige Unterstützungszone befindet sich bei rund 17.000 Punkten. Einerseits stellt die runde Kursmarke eine psychologische Unterstützung dar; andererseits befinden sich die letzten lokalen Hochpunkte des Aufwärtstrends aus dem Dezember, Januar und Februar auf diesem Kursniveau. Hinzukommt die Tages-EMA 200, die aktuell bei 16.662 Punkten notiert, in den nächsten Tagen aber weiter ansteigen wird und somit den horizontalen Unterstützungsbereich verstärken dürfte. 

Ein nachhaltiger Bruch der 17.000er Marke würde zwar charttechnisch noch keinen Trendbruch darstellen, aber zumindest das kurzfristige Bild eintrüben. Der nächste deutliche Unterstützungsbereich liegt bei 16.500 Punkten. Wie auf dem Wochenchart zu sehen ist, befindet sich hier eine Kreuzunterstützung, bestehend aus der horizontalen Unterstützung aufgrund der Hochpunkte des letzten Sommers und der aufwärts verlaufenden Trendlinie.

DAX Wochenchart

DAX Wochenchart

Im Chart wurde zusätzlich der Bereich der Wochen-EMA 20 als Unterstützungszone markiert. Ein Bruch der kurzfristigen Unterstützung im Bereich der Tages-EMA 50 muss also nicht zwangsläufig bedeuten, dass der DAX bis zur Tages-EMA 200 fällt. Die Korrektur könnte ebenso bereits im Bereich der Wochen-EMA 20 enden. Deshalb ist es sinnvoll, sich primär auf die Wiederaufnahme des übergeordneten Aufwärtstrends vorzubereiten, statt zu versuchen, mit Short-Positionen die Korrektur zu handeln.

Untergeordneter Abwärtstrend intakt

Statt in der Nähe einer Unterstützungszone auf einen Abpraller beziehungsweise auf die Wiederaufnahme des übergeordneten Aufwärtstrends zu spekulieren und ins fallende Messer zu greifen, kann auch gewartet werden, ob eine untergeordnete Trendumkehr stattfindet. Der untergeordnete Trendverlauf ist in diesem Fall der sekundäre Abwärtstrend - also die Abfolge von tieferen Tiefs und tieferen Hochs - der die Korrektur des primären Aufwärtstrends darstellt. Welche Zeiteinheit auf dem Chart zur Visualisierung dieses Trends genutzt wird, ist nicht entscheidend. Häufig eignet sich der Stundenchart hierfür gut. Wie auf dem folgenden Chart zu sehen ist, verläuft die Korrektur des großen Aufwärtstrend in einem “sauberen” Abwärtstrend in der nächst kleineren Trendgröße. 

DAX Stundenchart

DAX Stundenchart

Sobald sich dieser Abwärtstrend umkehrt, ist dies ein Signal für eine neue Bewegungsphase des primären Aufwärtstrends. Hierfür sollte ebenfalls wieder eine Abfolge von steigenden Hochs und steigenden Tiefs deutlich sichtbar werden. Zusätzlich zu der Trendanalyse nach klassischer Trenddefinition ist es sinnvoll, die untergeordneten Widerstände und gleitenden Durchschnitte zu beachten. Ein Ausbruch über die abwärts verlaufende Trendlinie inkl. des horizontalen Widerstandsbereichs und der EMA 200 (rot) auf dem Stundenchart wäre ein deutliches Signal und würde für eine Trendfortsetzung sprechen. Sollten hingegen gleich zu Wochenbeginn neue Tiefs generiert werden, spricht dies für eine Fortsetzung der Korrektur.

Autor Tobias Schmid
Datum: 22.04.2024

Tobias Schmid

Tobias Schmid ist seit 2008 als Trader und Analyst tätig und hat sich auf den Handel von Futures-Optionen und Aktien-Optionen spezialisiert. Seine Strategien und Analyse-Methoden beruhen auf einer Kombination von Technischer Analyse, Intermarket-Analyse und Sentiment-Analyse. Darüber hinaus ist Tobias Schmid Gründer von Fomo Finance, einer Finanz-Website für aktive Trader, Anleger und Optionshändler.

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