DAX Prognose und Analyse: Schneller als erwartet – DAX dreht wieder nach oben

Liebe Trader, liebe Börsenfreunde.

Nach der rasanten Rally im DAX im November und Dezember stimmten sich zu Beginn des neuen Jahres viele professionelle Marktteilnehmer auf eine Korrektur ein. Diese kam dann auch, wurde aber mit den Entwicklungen der letzten Woche scheinbar schneller beendet, als das viele Investoren auf dem Schirm hatten.

Händler laufen Kursgeschehen hinterher

Nachdem der DAX in der ersten Dezemberwoche auf ein neues Allzeithoch ausbrach, folgte eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Diese dauerte zwar sechs Wochen an, entwickelte sich jedoch hauptsächlich auf der Zeitachse und weniger auf der Preisachse. Auf Basis der Wochenschlusskurse betrug das Ausmaß der Korrektur lediglich 205 Punkte bzw. 1.22 %. Daten zur Anlegerstimmung und Sentimentanalysen zeigen, dass viele Investoren größere Rücksetzer erwartet hatten. Das Auflösen von Short-Positionen und das nun neutrale bis positive Sentiment waren in der vergangenen Woche der Auslöser für einen Kursanstieg unter starkem Volumen.

Auf dem folgenden Wochenchart ist zu erkennen, dass die Korrektur bis an das Niveau der vorherigen Allzeithochs aus dem Juli 2023 lief bei etwa 16.400 - 16.500 Punkten, bevor die Bullen erneut das Ruder übernahmen.

DAX Wochen-Chart

DAX Wochen-Chart

Zinssenkungen im Sommer erwartet

Am vergangenen Donnerstag tagte erneut der Rat der Europäischen Zentralbank. Trotz zunehmender Konjunktursorgen und Forderungen nach einer Zinssenkung hat die EZB beschlossen, den Leitzins vorerst nicht zu senken. Es ist das dritte Mal in Folge, dass die Währungshüter das Leitzinsniveau unverändert bei 4,5 % belassen.

Allerdings hat sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Möglichkeit einer Zinssenkung geäußert und betont, dass dies im kommenden Sommer wahrscheinlich sei. Nach einer Inflationsrate von 2,4 % im November stieg im Dezember die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,9 % an; die Kerninflationsrate ist hingegen von 3,6 % auf 3,4 % gesunken. Der übergeordnete Trend zur Disinflation hält trotz den Dezember-Daten an.

Charttechnischer Ausbruch

Die positive Stimmung am deutschen Aktienmarkt hielt auch nach der EZB-Sitzung an und setzte sich bis zum Freitagabend fort. Auf Wochen- und auf Tagesschlusskurs-Basis erzielte der Index ein neues Allzeithoch. Bei der Betrachtung des Tages-Charts sehen Sie, dass der DAX die leicht abwärts geneigte Konsolidierungsformation nach oben durchbrechen konnte und sowohl die obere Trendlinie als auch das obere Bollinger-Band durchbrach. Zeitgleich stieg das Volumen am Mittwoch und am Freitag auf den höchsten Stand des aktuellen Jahres an, was als zusätzliches bullisches Signal gewertet werden kann und dafür spricht, dass der Ausbruch zu einer Trendfortsetzung führen wird. Eine kurzfristige Korrektur zurück zur Trendkanal-Linie und Tages-EMA 20 wäre eine gute Gelegenheit, um im zweiten Anlauf auf den Trend aufzuspringen.

DAX Tages-Chart

DAX Tages-Chart

MDAX und SDAX vergleichsweise schwach

Die Nebenwerte entwickelten sich zuletzt etwas schwächer als die Schwergewichte im DAX. Der MDAX ist nach wie vor weit von neuen 52-Wochen-Hochs entfernt und zeigt relative Schwäche. Damit sich das Chartbild aufhellt, muss der Index mindestens auf über 27.700 bis 27.800 Punkte ansteigen und einen Ausbruch über die Trendlinie inkl. lokalem Hoch aus dem Dezember, Wochen-EMA 200 und oberem Bollinger-Band (Weekly) vollziehen. Sollte dieser Ausbruch gelingen, stehen auch hier die Chancen auf eine Trendfortsetzung gut.

MDAX Wochen-Chart

Im SDAX bietet das Chartbild zumindest optisch auf den ersten Blick etwas mehr Grund zur Hoffnung. Der Small-Cap-Index hat auf dem Wochen-Chart alle wichtigen EMAs überwunden und in der vergangenen Woche erfolgreich verteidigt. Ein nachhaltiger Ausbruch über die 14.000 Punkte würde den Platz frei machen bis zu den alten Allzeithochs aus dem November 2021 und charttechnisch ein neues bullisches Signal generieren, was die Wahrscheinlichkeit auf eine Trendfortsetzung erhöhen würde.

SDAX Wochen-Chart

Autor Tobias Schmid
Datum: 29.01.2024

Tobias Schmid

Tobias Schmid ist seit 2008 als Trader und Analyst tätig und hat sich auf den Handel von Futures-Optionen und Aktien-Optionen spezialisiert. Seine Strategien und Analyse-Methoden beruhen auf einer Kombination von Technischer Analyse, Intermarket-Analyse und Sentiment-Analyse. Darüber hinaus ist Tobias Schmid Gründer von Fomo Finance, einer Finanz-Website für aktive Trader, Anleger und Optionshändler.

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