Margin Trading

Die häufigste Art, Aktien oder andere Wertpapiere zu kaufen, besteht darin, Geld von Ihrem Bankkonto auf Ihr Brokerkonto zu überweisen und mit diesem Geld Aktien (oder Fonds, Anleihen etc.) zu kaufen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zum Handel auf Margin, wofür ein sogenanntes Margin Konto notwendig ist. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, Geld von Ihrem Broker zu leihen und somit Ihre Kaufkraft zu erhöhen.

Neben dem Vorteil einer geringeren Kapitalbindung bestehen dabei jedoch auch ein erhöhtes Risiko, welches man kennen muss. Neben dem Aktienhandel spielt die Thematik Margin Trading insbesondere im Future- und Optionshandel eine wichtige Rolle, da der Kauf und Verkauf von Futures und Optionen grundsätzlich auf Margin erfolgt. In diesem Artikel erfahren Sie, was Margin Trading bedeutet, worauf Sie dabei achten sollten und wann der Handel auf Margin sinnvoll ist.

Was bedeutet Margin?

Die Margin ist eine Sicherheitsleistung, welche beim Kauf oder Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren sowie von Derivaten beim Broker und bei der Börse hinterlegt werden muss. Die Margin deckt das Kreditrisiko ab, welches der Broker trägt.
Grundsätzlich können Sie sich eine Margin wie eine Kaution vorstellen. Mieten Sie ein Ferienhaus, müssen Sie dafür meist eine Kaution hinterlegen. Genauso müssen Sie bei einem Trade auf einem Marginkonto eine Margin hinterlegen. Können Sie die Kaution nicht mehr hinterlegen, müssen Sie das Haus verlassen. Falls Sie die Margin für den Trade nicht mehr hinterlegen können, müssen Sie aus dem Trade raus. Hier gibt es dann einen Margin Call, also die Anfrage von zusätzlichen Sicherheiten durch Positionsauflösungen oder dem Hinzufügen von Geldern. Geschieht dies nicht, kann der Broker Positionen liquidieren. In der Regel können die Gelder nicht schnell genug hinterlegt werden, sodass es zu einer Liquidierung kommt.

Welche Margin-Arten gibt es?

Um ein Wertpapiergeschäft an der Börse eingehen zu können, ist in einem Margin-Konto der Ersteinschuss (Initial Margin) zu hinterlegen. Um dieses Wertpapier nach Schluss der regulären Handelszeit halten zu können, ist der Mindesteinschuss (Maintenance Margin) zu hinterlegen.

Die Höhe des Mindesteinschusses (Maintenance Margin) wird von der Börse festgelegt und hängt dabei von zahlreichen Faktoren wie z.B. der Volatilität, Nachrichtenlage, dem Unternehmenswert und vielen weiteren Einflussgrößen ab. Der Ersteinschuss (Initial Margin) setzt sich aus dem Mindesteinschusses (Maintenance Margin) und einem Risikozuschlag des Brokers zusammen.

Der Risikozuschlag wird aufaddiert, weil der Broker im schlimmsten Fall - also bei einer Nachschusspflicht - den Verlust vorhalten muss.

Margin und Hebel

Da beim Handel auf Margin nur ein Bruchteil des tatsächlichen Gegenwertes des Finanzinstruments als Sicherheitsleistung hinterlegt werden muss, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass Sie mit einem Hebel handeln können. Eine Margin Anforderung von 25 % würde also bedeuten, dass Sie mit einem Hebel von vier handeln können, da Sie nur ein Viertel des Wertes des Underlyings als Margin hinterlegen müssen.

Margin Trading im Aktienhandel

Mit einem Margin Konto bei CapTrader können Sie Aktien auf Margin handeln, wobei die Margin Anforderung bspw. 15 % des Wertes der Aktie beträgt (Beispiel Kauf Apple am 10.02.22). D.h. mit 10.000 Euro können Sie theoretisch Aktien im Wert von 66.700 Euro handeln, was einem Hebel von 6,7 zu eins entspricht.

Teilweise bestehen bei Aktien auch deutlich höhere Margin Anforderungen bspw. 87% des Wertes der Aktie (Beispiel Kauf Game Stop am 10.02.22) D.h. mit 10.000 Euro können Sie theoretisch Aktien im Wert von 11.500 Euro handeln, was einem Hebel von 1,15 zu eins entspricht.

In der Praxis ist es meist sinnvoll, die Margin nicht voll auszureizen. In jedem Falls sollten Sie sich über das mögliche Risiko bewusst sein. Wenn Sie wie in dem genannten Beispiel Aktien im Wert von 11.500 Euro kaufen, jedoch nur 10.000 Euro besitzen, würde ein Verlust von 13% (=1.500 USD) des Aktienkurses einen Margin Call nach sich ziehen.

Margin Trading im Future- und Optionshandel

Insbesondere im Future- und Optionshandel ist die Nutzung einer Margin sinnvoll, da hier große Summen abgebildet werden können. Die Hinterlegung eines Teilbetrags ermöglicht den Einsatz eines Hebels. Durch den Hebel können Gewinne und Verluste potenziert werden. Bitte bedenken Sie, dass es in Marginkonten auch zur Nachschusspflicht, also dem Nachschießen von Geldern kommen kann.

Margin im Futurehandel (Beispiel)

Der Light Sweet Crude Oil Future (Kürzel CL) mit Laufzeit bis März 2022, weist am 10.02.22 einen Positionswert von 89.500 USD auf. Beim Kauf wird eine Initial Margin (Ersteinschuss) von 8177 USD (9,12%) sowie eine Maintenance Margin (Mindesteinschuss) von 6541 USD (7,3%).

Margin im Optionshandel

Bei Optionskontrakten ist ein Handel im Margin- und Cashkonto möglich. Im Cashkonto muss der mögliche Maximalverlust mit Barmitteln oder Positionen besichert sein. (D.h. ein Short Put muss “cash secured” sein. Ein Short Call ist nur als “Covered Call“ möglich. Von einem Covered Call spricht man, wenn man z.B. 100 Apple-Aktien hält und einen Call schreibt. Das Risiko ist hier minimal, da die 100 Apple-Aktien ausgebucht werden können. Ein Leerverkauf durch Andienung der Option ist beim Covered Call ausgeschlossen.)

Im Marginkonto ist wie oben beschrieben lediglich die Hinterlegung eines Teilbetrags nötig.

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