Optionen haben eine begrenzte Laufzeit und sind nach dem Fälligkeitstermin nicht mehr handelbar. Wenn Sie eine Option über den Fälligkeitstermin hinaus in Ihrem Portfolio haben, kann dies unterschiedliche Folgen haben, auf welche wir nachfolgend eingehen.
Optionsausübung am Verfallstermin
Der Preis einer Option hat zwei Bestandteile: den inneren Wert und den Zeitwert (äußerer Wert). Zum Verfallstermin beträgt der Zeitwert genau null. Falls sich die Option im Geld befindet, hat sie einen inneren Wert, andernfalls verfällt sie wertlos.
Aus Sicht des Optionskäufers (dieser hat das alleinige Recht zu entscheiden, ob eine Option ausgeübt wird oder nicht) macht eine Ausübung der Option am Verfallstermin nur dann Sinn, wenn diese einen inneren Wert besitzt.
Am Verfallstermin muss jedoch der Optionskäufer nicht aktiv bestimmen, ob eine gekaufte Option ausgeübt wird. Die Börse bzw. die Clearingstelle der Börse übt In The Money Optionen automatisch aus. Dies soll den Handel für alle Marktteilnehmer vereinfachen, indem davon ausgegangen wird, dass der Optionskäufer ein Interesse an der Ausübung von im Geld liegenden Optionen hat. Somit besteht keine Gefahr, falls dieser vergisst, die Option auszuüben oder nicht anwesend sein kann. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, eine “gegenteilige Absicht” mitzuteilen, welche die Ausübung verhindert.
Long Call
Halten Sie am Verfallstermin einen im Geld liegenden Long Call, wird Ihnen das Underlying zum Basispreis (Strike) Long ins Depot gebucht.
Wenn der Long Call aus dem Geld oder am Geld liegt, verfällt dieser wertlos und es findet keine Ausübung statt.
Short Call
Halten Sie am Verfallstermin einen im Geld liegenden Short Call, wird Ihnen das Underlying zum Basispreis (Strike) Short ins Depot gebucht. Falls Sie das Underlying bereits in der entsprechenden Stückzahl in Ihrem Depot haben, findet ein Verkauf statt.
Wenn der Short Call aus dem Geld oder am Geld liegt, verfällt dieser wertlos und es findet keine Ausübung statt.
Long Put
Halten Sie am Verfallstermin einen im Geld liegenden Long Put, wird Ihnen das Underlying zum Basispreis (Strike) Short ins Depot gebucht. Falls Sie das Underlying bereits in der entsprechenden Stückzahl in Ihrem Depot haben, findet ein Verkauf statt.
Wenn der Long Put aus dem Geld oder am Geld liegt, verfällt dieser wertlos und es findet keine Ausübung statt.
Short Put
Halten Sie am Verfallstermin einen im Geld liegenden Short Put, wird Ihnen das Underlying zum Basispreis (Strike) Long ins Depot gebucht.
Wenn der Short Put aus dem Geld oder am Geld liegt, verfällt dieser wertlos und es findet keine Ausübung statt.
Häufige Fragen zum Verfall von Optionen
Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Hilfecenter
Grundsätzlich werden von der Clearingstelle der Optionsbörse am Verfallstermin alle In The Money Optionen automatisch ausgeübt. Bei At The Money und Out Of The Money Optionen findet keine Ausübung statt. Je nachdem, ob Sie eine Call oder eine Put Option halten und je nachdem, ob Sie die Option gekauft oder verkauft haben, wird Ihnen das Underlying Long oder Short in Ihr Depot gebucht.
Wenn Sie der Optionskäufer sind, besitzen Sie das Recht zu entscheiden, ob eine Option ausgeübt wird oder nicht. Sofern Sie vor dem Verfallstermin nicht selbst aktiv die Option ausüben, ist eine Optionsausübung ausgeschlossen. Haben Sie eine Option verkauft und diese läuft vor dem Verfallstermin ins Geld, kann es zu einer Ausübung durch den Käufer kommen, vorausgesetzt es handelt sich um eine Option mit amerikanischem Ausübungsstil.
Als Käufer einer Option können Sie die Option jederzeit ausüben, vorausgesetzt es handelt sich um eine amerikanische Option (Ausübungsstil = Amerikanisch). Europäische Optionen (Ausübungsstil = Europäisch) können nicht während der Laufzeit ausgeübt werden.
Nein. Bei Aktienoptionen erhalten Sie im Falle einer Ausübung die Aktien in der entsprechenden Stückzahl in Ihr Depot gebucht. Optionen auf (Rohstoff-)Futures haben eine “Lieferung” des Futures-Kontraktes zur Folge. Auch wenn der zugrunde liegende Futures-Kontrakt mit einer physischen Lieferung abgewickelt wird, ist bei einem Verfall des Futures eine Lieferung der Ware für private Händler ausgeschlossen.