DAX Wochenausblick: Powell dämpft US-Zinssenkungsfantasien – Geopolitische Risiken nicht vom Tisch

Neu entfachte Zinssorgen sowie geopolitische Unwägbarkeiten haben den DAX wieder deutlich unter die psychologisch wichtige 18.000-Punkte-Marke gedrückt.

Die Sorge vor einer neuen Eskalation des Nahostkonflikts zwischen dem Iran und Israel dürfte Anleger weiterhin begleiten. dürfte wenn die Furcht vor einer Verschärfung wieder mittlerweile etwas nachgelassen hat, könnte der Konflikt weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Investoren schweben.

DAX 40 Chart 

Quelle: Tradingview

US-Daten stärker als gedacht – auch China-BIP kann überzeugen

Bereits zu Wochenbeginn hatten neue US-Einzelhandelsdaten die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft unter Beweis gestellt, welche deutlich besser ausgefallen waren als erwartet.

Indes konnte auch das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stärker zulegen als gedacht, was auch der westlichen Welt zugutekommen dürfte. China wird nicht zuletzt auch als Wachstumslokomotive für den Rest der Welt angesehen. Die Wirtschaftsentwicklung in der zweitgrößten Volkswirtschaft rund um den Globus dürfte somit immer wieder Beachtung finden.

Am Dienstag konnte der ZEW-Index überraschen. So liegt der Index mittlerweile auf dem höchsten Stand seit über zwei Jahren. Insbesondere die Aussicht auf global sinkende Kapitalmarktzinsen hebe die Stimmung, hieß es.

EU-Inflation sinkt erwartungsgemäß auf 2,9 Prozent – Zinsfantasien bleiben hierzulande am Leben

Wie erwartet konnte die EU-Inflation neuesten Zahlen zufolge mit 2,9 Prozent im März so zulegen wie im Vorfeld von Ökonomen geschätzt. Im Februar kletterte die Kernrate der Inflation per Jahresmonatsvergleich noch um 3,1 Prozent.

Rückläufige Teuerungsraten geben der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente an die Hand, um das Leitzinsniveau im Juni möglicherweise schon nach unten zu korrigieren. Aktuell notiert der Zins bei 4,50 Prozent.

Am heutigen Mittwochabend dürfte auch das sogenannte „Beige Book“ der Fed von Interesse sein (20:00 Uhr), welches einen Überblick über die aktuelle Konjunktur abgibt.

Juni-Zinssenkung in den USA steht auf tönernen Füßen

Auch eine Rede durch Fed-Vertreter Mester (23:30 Uhr) könnte am späten Mittwochabend auf Interesse stoßen.

Am Dienstag hatte Jerome Powell während einer Veranstaltung im Wilson Center in Washington noch für Irritationen gesorgt. „Die jüngsten Daten haben uns eindeutig kein größeres Vertrauen gegeben, sondern deuten stattdessen darauf hin, dass es wahrscheinlich länger als erwartet dauern wird, dieses Vertrauen zu erreichen“, so Powell. Im vergangenen Monat hatte sich die Inflation hartnäckiger gezeigt als gedacht.

Am Donnerstag runden die wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen (14:30 Uhr) einen tendenziell überschaubaren Wirtschaftsdatenkalender ab. Bereits im vergangenen Monat hatte der offizielle US-Arbeitsmarktbericht (Non-Farm Payrolls) sich äußerst stark präsentiert und somit den Zinssenkungsfantasien einen Dämpfer verpasst.

Berichtssaison startet im DAX – Impulse jederzeit denkbar

Auch die Berichtssaison dürfte immer wieder für Impulse sorgen. So hatten am Montag die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Zahlen präsentiert, welche dank erfolgreicher Geschäfte im Investmentbanking überzeugen konnten. Während auch die Zahlen von Morgan Stanley positiv überraschten, hatten sinkende Zinseinnahmen in den Reihen der Bank of America das Ergebnis belastet.

Am Donnerst gibt der DAX-Konzern Sartorius hierzulande den Auftakt.

Timo Emden

Timo Emden ist studierter Betriebswirt, B.A., Marktanalyst und zertifizierter Blockchain-Experte der Frankfurt School of Finance & Management. Seit über 14 Jahren widmet er sich den globalen Finanzmärkten, mit dem Schwerpunkt auf Crypto Assets. Seine Einschätzungen basieren auf der Charttechnik und dem Sentiment – wichtige fundamentale Events hält er dennoch für bedeutend. Als Marktexperte ist Herr Emden ein geschätzter Ansprechpartner für TV, Presse und Hörfunk.

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