DAX Wochenausblick: Weitere Erholung denkbar – Vorfreude auf Quartalszahlen

Ermutigende Bilanzen haben die Kauflaune an den Börsenplätzen dies- und jenseits des Atlantiks in der ersten Wochenhälfte wieder zurückgeholt. Wie in den USA standen auch hierzulande die Quartalsberichte der Unternehmen im Fokus. In diesem Kontext weichen die zuletzt dominierenden geo- und geldpolitischen Risiken. Demnach gelingt es dem DAX auch wieder über die psychologisch wichtige 18.000-Punkte-Marke zu steigen. Insbesondere neue US-Preisdaten dürften am Freitag auf Interesse stoßen.

DAX 40 Chart 

Quelle: Tradingview

Geopolitische Risiken im Nahen Osten bleiben schwelend

Aus den Augen verlieren sollten Anleger trotz der Erholungsbewegung allerdings nicht die geopolitischen Unwägbarkeiten im Nahen Osten. Nach einem Militärschlag vom vergangenen Freitag hat es jedoch bis heute keinen Gegenangriff durch den Iran gegeben. Der jüngste Angriff werde Israel zugeschrieben, hieß es.

Auch die bestehenden Zinssorgen könnten Anleger früher oder später wieder einholen. Bislang ist unklar, ob und wann es in den USA zu den erhofften Zinssenkungen kommt. Anfang des Jahres hatte die Fed noch drei Zinsschritte nach unten in Aussicht gestellt. Bereits nächste Woche Mittwoch kommt die US-Notenbank Federal Reserve zusammen, um über die zukünftige Geldpolitik zu entscheiden.

ifo-Index besser als erwartet – US-Daten im Blick

Auftrieb dürfte auch der erst heute Vormittag veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex gegeben haben, welcher mit 89,4 Punkten die Erwartungen im April übertreffen konnte (88,9 Punkte). „Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die Dienstleister", hieß es vom ifo-Institut aus München. Monatlich werden rund 9.000 Unternehmen befragt. Das Geschäftsklima konnte in allen Wirtschaftsbereichen zulegen.

Am Nachmittag dürften Anleger auf die Entwicklung der Waren für langlebige Güter in den Vereinigten Staaten blicken (14:30 Uhr). Erwartet wird ein Anstieg gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent nach 1,3 Prozent im Februar. Investitionen in besagten Bereich sind in der Regel mit größeren Ausgaben verbunden.

Am Donnerstag rückt zunächst das GfK-Verbrauchvertrauen (08:00 Uhr) in den Mittelpunkt. Gerechnet wird mit einer leichten Verbesserung für den Mai gegenüber dem Vormonat (-27,4 Punkte vs. -25,9 Punkte).

„PCE-Deflator“ dürfte wichtige geldpolitische Signale liefern

Mit großer Spannung dürften auch am deutschen Aktienmarkt neue Zahlen zum „PCE-Deflator“ für die persönlichen Konsumausgaben am Freitag verfolgt werden (14:30 Uhr). Die US-Preisdaten gelten als wichtige Indikation im Hinblick auf die zukünftige Inflationsentwicklung. Ökonomen rechnen für die Kernrate mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent nach 2,8 Prozent im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat.

Einen Überblick über die Verbraucherstimmung gibt abschließend das Michigan-Verbrauchervertrauen (16:00 Uhr). Die Stimmung könnte sich Schätzungen zufolge um 1,6 Zähler auf 77,8 Einheiten eingetrübt haben.

Berichtssaison nimmt an Tempo auf – US-Tech-Riesen im Fokus

Bereits in der ersten Wochenhälfte konnte SAP dank eines florierenden Cloud-Geschäfts einen Umsatzsprung verzeichnen. Kosten für den Umbau und Stellenabbau hatten im ersten Quartal allerdings für rote Zahlen gesorgt, was jedoch im Vorfeld erwartet wurde.

Die Zahlen des E-Autobauers Tesla zeigten erstmals einen Umsatzrückgang seit Jahren auf. Hintergrund dafür war eine sinkende Nachfrage nach E-Autos sowie eine zunehmende Konkurrenz.

Am heutigen Mittwoch gilt der Fokus unter anderem den Zahlen von Meta. Am Donnerstag legen die DAX-Mitglieder Symrise, BASF, Merck sowie die Deutsche Bank ihre Zahlen vor. In den USA präsentieren Alphabet sowie Intel ihre Geschäftsergebnisse. Die Porsche AG rückt am Freitag in den Blickpunkt.

Timo Emden

Timo Emden ist studierter Betriebswirt, B.A., Marktanalyst und zertifizierter Blockchain-Experte der Frankfurt School of Finance & Management. Seit über 14 Jahren widmet er sich den globalen Finanzmärkten, mit dem Schwerpunkt auf Crypto Assets. Seine Einschätzungen basieren auf der Charttechnik und dem Sentiment – wichtige fundamentale Events hält er dennoch für bedeutend. Als Marktexperte ist Herr Emden ein geschätzter Ansprechpartner für TV, Presse und Hörfunk.

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