Für Anleger dies- und jenseits des Atlantiks dürfte abermals eine zufriedenstellende Woche zu Ende gegangen sein. Wiederholt konnten die wichtigsten Indizes Rekordmarken erreichen.
Das heimische Börsenbarometer schloss am Gründonnerstag auf 18.492 Punkte (+0,08 Prozent). Für den Leitindex Dow Jones ging es in der Karwoche mit 39.807 Punkten aus dem Börsenhandel (+0,12 Prozent), für den S&P 500 auf 5.254 Punkte (+0,11 Prozent) und für den Nasdaq auf 18.254 Einheiten (+0,14 Prozent).
DAX 40 Chart auf Wochenbasis
Fed-Vertreterin Cook signalisiert vorsichtige Herangehensweise
Bereits zu Wochenbeginn hatte Fed-Direktorin Cook für ein behutsames Agieren bei einer Zinswende gemahnt. Auf dem Weg zur vollständigen Rückkehr der Preisstabilität könne eine vorsichtige Herangehensweise bei der Lockerung der Geldpolitik über die Zeit vonnöten sein, hieß es.
Ihr Kollege Austan Goolsbee von der Chicago-Fed sagte, dass er im laufenden Jahr drei Zinssenkungen für angemessen halte.
GfK-Konsumklima hellt sich hierzulande leicht auf – US-Daten gemischt
Der Dienstag war indes zunächst geprägt durch neue Daten aus dem Hause GfK zum Konsumklima, welches mit 27,4 Punkten für den April etwas besser ausfiel als erwartet (-27,9 Punkte) nach -28,8 Zählern im März.
Die Aufträge für langlebige Güter in den USA konnten im Februar gegenüber dem Januar um 1,4 Prozent zulegen und damit stärker als gedacht (1,1 Prozent). Im Monat zuvor waren die Aufträge noch um 6,9 Prozent eingebrochen.
Das Konsumentenvertrauen vom Conference Board konnte die Erwartungen von 107 Zählern mit einem Stand von 104,7 Punkten jedoch nicht erfüllen.
Einzelhandelsumsätze sinken überraschend stark – US-BIP legt stärker zu als gedacht
Am Donnerstag sorgten zunächst die Einzelhandelsumsätze für die Bundesrepublik Deutschland zwischenzeitlich für Ernüchterung. Diese waren mit -2,7 Prozent deutlich stärker zurückgegangen als erwartet (-0,8 Prozent). Im Januar war der Sektor noch um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat in die Knie gegangen.
Die finalen Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) konnten die durch Ökonomen im Vorfeld getätigten Prognosen von 3,2 Prozent übertreffen. Im vierten Quartal 2023 wuchs die Wirtschaft der weltweit größten Volkswirtschaft gegenüber dem Vorquartal um 3,4 Prozent und damit stärker als gedacht. Im Quartal zuvor konnte das BIP allerdings noch um 4,9 Prozent zulegen.
Das Verbrauchervertrauen aus dem Hause Michigan stieg mit 79,4 Punkten ebenfalls deutlich stärker als erwartet (76,5 Punkte) nach 76,9 Zählern im Vormonat.
Waller dämpft Zinssenkungsfantasien – PCE-Deflator dürfte über Wohl und Wehe entscheiden
Auch Aussagen durch Fed-Vertreter Christopher Waller vom späten Vorabend über die Ausgestaltung der zukünftigen Geldpolitik haben aufhorchen lassen und die Anleger vorsichtiger werden lassen. Laut Waller bestehe keine Eile, die Zinssätze zu senken.
Demnach würden die jüngsten Wirtschaftsdaten eine Verzögerung oder eine Reduzierung der für dieses Jahr anvisierten Zinssenkungen rechtfertigen. Waller verwies auf die zuletzt enttäuschenden Verbraucherpreisdaten nebst gleichzeitig guter Konjunkturentwicklung sowie auf einen robusten Arbeitsmarkt. Bereits in der vergangenen Woche sagte Raphael Bostic von der Atlanta-Fed, dass er nur von einer Zinssenkung in diesem Jahr ausgehe. Marktakteure rechnen aktuell mit einer ersten Zinssenkung im Juni.
Am heutigen Freitag dürften die im Jargon sogenannten Ausgaben für den persönlichen Konsum (PCE-Deflator) die entscheidenden Impulse liefern und über Wohl und Wehe entscheiden (13:30 Uhr). Besagte Daten fungieren als bevorzugtes Inflationsmaß für die US-Notenbank Federal Reserve (Fed).
Die öffentlichen Powell-Kommentare runden um 16:30 Uhr die Handelswoche ab.
Zu beachten gilt, dass die Börsenpforten hierzulande als auch an der Wall Street wegen Karfreitag feiertagsbedingt geschlossen bleiben. Auch am Ostermontag findet kein regulärer Handel in Frankfurt am Main statt. An der Wall Street wird jedoch gehandelt.
