US-Börsenausblick: Konsolidierung könnte sich fortsetzen – Inflationsdaten im Fokus

Nach der Korrektur vom vergangenen Freitag dürften Anleger in der neuen Handelswoche tendenziell weiterhin die Handbremse anziehen. Hawkishe Aussagen durch einen Fed-Vertreter haben die Zinssorgen jüngst zurückgeholt. Auch die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag ließen Zweifel auf eine zeitnahe Zinswende aufkommen. Neben neuen Teuerungsdaten aus den Vereinigten Staaten blicken Anleger auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Indes könnten geopolitische Risiken wieder verstärkt Gehör finden. Der Iran hatte einen Vergeltungsschlag auf Israel nach dem Luftangriff auf ein Gebäude seiner Botschaft in Syrien angekündigt.

US-Arbeitsmarktdaten untermauern Verzögerung der Zinssenkungen

Das Jobplus in den Vereinigten Staaten lag mit 303.000 Stellen deutlich höher als erwartet (200.000). Auch die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent nach 3,9 Prozent im Vormonat. Die Stärke des US-Arbeitsmarktes dämpft in diesem Zusammenhang die Zinssenkungsfantasien.

Neel Kashkari von der Fed in Minneapolis hatte in der vergangenen Woche sogar das Szenario in Spiel gebracht, dass die US-Notenbank vielleicht auch gar nicht im Jahr 2024 an den Zinsschrauben drehen könnte. Jerome Powell zeigte sich bei einer Rede vor der Standford Universität ebenfalls vorsichtig in Bezug auf eine Zinswende. Immer noch spekulieren die Finanzmärkte auf eine erste Senkung im Juni.

Fed-Reden im Blickpunkt – Kernrate der Teuerung dürfte zurückgehen

Nach einer insgesamt ereignisreichen Handelswoche dürfte es in den kommenden fünf Tagen aus Sicht des Wirtschaftsdatenkalenders etwas ruhiger zugehen, auch wenn mit den US-Inflationsdaten zur Wochenmitte ein regelrechter Hochkaräter auf der Agenda steht.

In der Nacht von Montag auf Dienstag dürfte eine Rede durch Neel Kashkari möglicherweise auf Interesse stoßen (01:00 Uhr).

Ihre Schatten vorauswerfen sollte die Publikation neuer US-Verbraucherpreise um 14:30 Uhr am Mittwoch. Für die Kernrate der Teuerung wird ein Plus von 3,7 Prozent nach 3,8 Prozent im Februar erwartet (im Vergleich zum Vorjahresmonat). Besagte Werte gelten für die US-Notenbank als Richtschnur.

Die Verbraucherpreise inklusive der Treiber Energie und Lebensmittel dürften im oben genannten Zeitraum um 3,4 Prozent angezogen haben und damit deutlich stärker als noch im Monat zuvor (3,2 Prozent).

Reden durch die Fed-Vertreter Bowman (14:45 Uhr) und Goolsbee (Chicago-Fed/ 18:45 Uhr) sollten ebenfalls auf Interesse stoßen.

Die Mitschriften der jüngsten Fed-Notenbanksitzung (FOMC-Minutes) gilt es um 20:00 Uhr nach geldpolitischen Hinweisen abzuklopfen.

EZB-Sitzung könnte auch in den USA Gehör finden – US-Preisdaten geben Indikation auf Inflationsentwicklung ab

Für keine größere Überraschung dürfte der EZB-Leitzinsentscheid am Donnerstag sorgen (14:15 Uhr). Erwartet wird ein Status quo des aktuellen Leitzinsniveaus in Höhe von 4,5 Prozent. Aufschlussreicher dürfte die anschließende Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde sein. Auch in der Eurozone setzen Anleger auf eine erste Zinssenkung im Juni.

Zwischendurch sollte die Entwicklung der US-Erzeugerpreise (PPI-Daten) für Bewegung sorgen. Erwartet wird ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat nach 0,6 Prozent im Februar.

Geldpolitische Impulse könnten am Nachmittag durch Williams (New York-Fed/ 14:45 Uhr), Collins (18:00 Uhr) und Bostic (Atlanta-Fed/ 19:30 Uhr) folgen.

Die Handelswoche runden neue Zahlen zum Verbrauchervertrauen aus dem Hause Michigan (16:00 Uhr) sowie Reden durch Bostic (20:30 Uhr) und Daly (San Francisco-Fed/ 21:30 Uhr) ab.

Timo Emden

Timo Emden ist studierter Betriebswirt, B.A., Marktanalyst und zertifizierter Blockchain-Experte der Frankfurt School of Finance & Management. Seit über 14 Jahren widmet er sich den globalen Finanzmärkten, mit dem Schwerpunkt auf Crypto Assets. Seine Einschätzungen basieren auf der Charttechnik und dem Sentiment – wichtige fundamentale Events hält er dennoch für bedeutend. Als Marktexperte ist Herr Emden ein geschätzter Ansprechpartner für TV, Presse und Hörfunk.

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