Optionsstrategien

Neben dem Kauf oder Verkauf einer einzelnen Option, lassen sich durch die Kombination unterschiedlicher Optionen zahlreiche Strategien abbilden, mit denen auf die unterschiedlichsten Marktszenarien spekuliert werden kann. So können Sie bspw. darauf setzten, dass ein Markt bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht unter einen definierten Kurs fällt, oder dass sich der Markt in einem bestimmten Kursbereich befindet. Das Risiko einer jeden Optionsstrategie kann außerdem auf die individuelle Risikobereitschaft angepasst werden.

Auf dieser Seite finden Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Optionsstrategien, sowie Informationen über die Unterscheidungsmerkmale und Eigenschaften der einzelnen Strategien. Darüber hinaus steht Ihnen zu jeder Optionsstrategie ein Artikel mit weiterführenden Informationen zur Verfügung.

Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Optionsstrategien

Verschiedene Optionsstrategien unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Risikoprofil (definiertes oder undefiniertes Risiko), sowie der Art und Weise, wie sie auf Veränderungen der Griechen (Delta, Gamma, Theta, Vega) reagieren.

Risikobegrenzung oder undefiniertes Risiko?

Die Kenntnis und die Kontrolle über das Risiko, bzw. die Frage, welchen Verlust ein Trade im schlimmsten Fall erleiden kann, spielt insbesondere für Optionshändler eine wichtige Rolle. Einige Strategien haben einen undefinierten Maximalverlust und sollten nur gehandelt werden, wenn das notwendige Wissen und die Erfahrung vorhanden sind. Strategien, die auf dem Kauf von Optionen beruhen bzw. keine nicht abgesicherten Short-Optionen (naked legs) beinhalten, bieten hingegen ein Risikoprofil mit einem klar definierten Maximalverlust.

Man unterscheidet Strategien insbesondere nach den genannten Kriterien. Gekaufte Optionen erleiden einen Zeitwertverlust, während verkaufte Optionen von diesem profitieren.

Zu den Optionsstrategien mit undefiniertem Maximalverlust zählen:

Zu den Optionsstrategien mit definiertem Maximalverlust zählen:

Die Griechen

Ein grundlegendes Verständnis über die verschiedenen Optionskennzahlen, die sogenannten Griechen, ist für Optionshändler insbesondere beim Einsatz von Optionsstrategien mit mehreren Legs hilfreich.

So sollten Sie wissen, wie die eingesetzte Strategie auf Veränderungen

  • des Kurses des Underlyings (Delta)
  • der Zeit (Theta)
  • der impliziten Volatilität (Vega)

reagiert.

Man unterscheidet Strategien insbesondere nach den genannten Kriterien. Gekaufte Optionen erleiden einen Zeitwertverlust, während verkaufte Optionen von diesem profitieren.

Verkaufte Optionen bzw. Stillhalter-Strategien profitieren meist von einer rückläufigen impliziten Volatilität, während gekaufte Optionen von einem Anstieg der IV profitieren.

Besteht eine Strategie aus mehreren Legs (mehreren Optionen), werden die Griechen addiert, um zu berechnen, wie die Strategie auf Veränderungen der einzelnen Optionskennzahlen reagiert.

Die vier Basisstrategien

Durch den Kauf oder Verkauf einer Call- oder einer Put-Option entstehen die vier Basisstrategien. Alle weiteren Optionsstrategien setzten sich aus den Basisstrategien zusammen, wobei sich die einzelnen Optionen in ihren Strikes und/oder der Restlaufzeit unterscheiden.

Long Call

Der Kauf eines Calls wird als Long Call bezeichnet. Zur Eröffnung des Trades wird die Optionsprämie gezahlt (Debit) und die Option erleidet bis zum Verfallstermin einen Zeitwertverlust, d.h. der Zeitwert fällt bis zum Verfallstermin auf null. Der Long Call profitiert von einem Anstieg des Underlyings, sowie von einem Anstieg der impliziten Volatilität.

Short Call

Der Verkauf eines Calls wird als Short Call bezeichnet. Bei Eröffnung des Trades entsteht eine Einnahme (Credit). Der Zeitwertverlust wirkt sich positiv auf die verkaufte Option aus, d.h. der Zeitwert fällt bis zum Verfallstermin auf null. Der Short Call profitiert von fallenden Kursen des Underlyings, sowie von einer rückläufigen impliziten Volatilität.

Long Put

Der Kauf eines Puts wird als Long Put bezeichnet. Zur Eröffnung des Trades wird die Optionsprämie gezahlt (Debit) und die Option erleidet bis zum Verfallstermin einen Zeitwertverlust, d.h. der Zeitwert fällt bis zum Verfallstermin auf null. Der Long Put profitiert von fallenden Kursen des Underlyings, sowie von einem Anstieg der impliziten Volatilität.

Short Put

Der Verkauf eines Puts wird als Short Put bezeichnet. Bei Eröffnung des Trades entsteht eine Einnahme (Credit). Der Zeitwertverlust wirkt sich positiv auf die verkaufte Option aus, d.h. der Zeitwert fällt bis zum Verfallstermin auf null. Der Short Put profitiert von steigenden Kursen des Underlyings, sowie von einer rückläufigen impliziten Volatilität.

Straddles und Strangles

Straddles und Strangles zählen zu den beliebtesten Kombinations-Strategien. Der Straddle besteht aus zwei At The Money Optionen, die am Geld gekauft oder verkauft werden. Ein Strangle besteht aus zwei Out Of The Money Optionen und kann ebenfalls als Long Strangle oder als Short Strangle gekauft oder verkauft werden.

Mit dem Kauf eines Straddles oder Strangles lässt sich auf eine starke Bewegung des Underlyings (unabhängig von der Richtung) und/oder einen Volatilitätsanstieg spekulieren. Mit einem Short Strangle oder Short Straddle hingegen, haben Sie die Möglichkeit von einem Seitwärtsmarkt und/oder einem Rückgang der impliziten Volatilität zu profitieren.

Vertikale Spreads

Vertikale Spreads bestehen aus zwei Calls oder zwei Puts mit gleicher Laufzeit, aber unterschiedlichen Basispreisen. Die vertikalen Spreads kann man wiederum in Credit Spreads und Debit Spreads unterteilen.

Credit Spreads

Ein Credit Spread ist ein Short Call oder ein Short Put, bei dem zur Absicherung der Short-Option eine zusätzliche Option gekauft wird. Somit kann das unbegrenzte Risiko von verkauften Optionen begrenzt werden. Aus einem Short Call wird somit ein Call Credit Spread, der auch als Bear Call Spread bezeichnet wird. Aus einem Short Put wird ein Put Credit Spread, der auch als Bull Put Spread bezeichnet wird.

Debit Spreads

Ein Debit Spread besteht aus einem Long Call oder einem Long Put, wobei zur Kostenreduktion einige Punkte oberhalb des Calls bzw. unterhalb des Puts eine weitere Option verkauft wird. Die niedrigeren Kosten bedeuten einerseits einen kleineren möglichen Maximalverlust, begrenzen andererseits aber auch das unbegrenzte Gewinnpotenzial eines Long Calls oder eines Long Puts.

Die bullische Variante wird mit Call-Optionen gehandelt und als Call Debit Spread, oder auch als Bull Call Spread bezeichnet. Die bärische Variante wird mit Put-Optionen gehandelt und als Put Debit Spread, oder auch als Bear Put Spread bezeichnet.

Weitere beliebte Optionsstrategien

Vertikale Spreads, Straddles und Strangles bestehen aus jeweils zwei Optionen und sind somit relativ einfach zu verstehen und zu handeln, weshalb die genannten Strategien zu den am häufigsten eingesetzten Optionsstrategien zählen.

Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Strategien, die aus teilweise vier oder noch mehr Legs bestehen und dementsprechend etwas komplexer sind. Dazu zählen bspw.

  • Calendar Spreads
  • Butterflies
  • Iron Condors
  • Ratio Spreads

Auf unserer Website finden Sie zu jeder Optionsstrategie einen Artikel mit weiteren Informationen.

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