Optionen handeln – Der große Guide für Option Trading 2024

Optionen gelten als fortgeschrittene Finanzinstrumente für Profis. Während Risiken tatsächlich nicht von der Hand zu weisen sind, ist der Einstieg in die Welt der lukrativen Kontrakte deutlich einfacher, als viele glauben! Wir haben im folgenden Guide alles Wichtige zu den flexiblen Tools zusammengefasst. 

Hier lernen Sie die Grundlagen des Option Trading kennen und erfahren, wie Sie Ihre ersten Termingeschäfte selbst durchführen. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Optionen sind bedingte Termingeschäfte, bei denen zwei Vertragspartner ein Geschäft in der Zukunft vereinbaren
  • Sie beziehen sich immer auf ein börsengehandeltes Asset (zum Beispiel Aktien oder Rohstoffe) - den sogenannten Basiswert oder Underlying
  • Der Käufer kann das vereinbarte Geschäft in der Zukunft ausführen - muss es aber nicht!
  • Durch die Möglichkeit, verschiedene Optionen zu kaufen oder zu verkaufen entsteht ein weites Feld - Optionen handeln bietet riesige strategische Möglichkeiten

Was sind Optionen und wie kann man sie handeln?

Einer der ältesten Bereiche des Finanzwesens sind Versicherungen: Menschen möchten sich gegen alle Arten von Ereignissen versichern. Durch Optionen ist es sogar möglich, sich vor schwankenden Kursen zu schützen!

Denn wer eine solche Option erwirbt, sichert sich das Recht, einen Handel mit dem Basiswert zu einem vereinbarten Preis in der Zukunft abzuschließen. So könnte sich zum Beispiel ein Trader, der besonders aktiv im DAX ist, mit Optionen vor zukünftigen Kursschwankungen absichern.

Händler an der Börse nutzen solche Kontrakte, um sich den Preis für Aktien, Rohstoffe, Devisen, Indizes und andere Basiswerte zu sichern. Da sie die Grundlage für solche Verträge bilden, bezeichnet man sie auch als “Underlying”. 

Sollte sich der Kurs ungünstig entwickeln, kann der Inhaber der Option von seinem Recht Gebrauch machen und sie zum vereinbarten Wert handeln. 

Der Käufer kann dadurch sogar in Krisenzeiten ruhig schlafen. Noch spannender sind allerdings die Gewinnmöglichkeiten! Das Handeln mit Optionen bietet viele Chancen, attraktive Renditen zu erzielen. Denn die Termingeschäfte sind extrem flexibel!

Sie können auf eine Fülle von Basiswerten abgeschlossen werden, bieten unterschiedliche Laufzeiten, Größen, Kosten, Prämien und weitere Parameter. Sie können sogar mehrere Optionen kombiniert handeln und so von einer Vielzahl von Situationen profitieren. 

Der wahrscheinlich interessanteste Aspekt ist aber die Tatsache, dass man sich durch Optionen sowohl das Recht zum Kauf als auch zum Verkauf eines Assets sichern kann. Da Sie bei einem Handel auch beide Seiten des Kontrakts einnehmen können (Käufer oder Verkäufer), erweitern sich Ihre Möglichkeiten zusätzlich. 

Der Handel findet an speziellen Optionsbörsen wie der Chicago Board Options Exchange (CBOE) in den USA oder der wichtigsten Derivatebörse Europas, der EUREX statt. Für einige Termingeschäfte (zum Beispiel mit Zinssätzen als Basiswert) gibt es auch einen außerbörslichen Markt. 

Obwohl die enormen Gewinnchancen und strategischen Möglichkeiten sehr attraktiv wirken, darf man auch die Gefahren nicht vergessen: Der Optionshandel birgt enorme Risiken und kann für hohe Verluste sorgen! Einige Kontrakte haben sogar das Potenzial, unbegrenzt hohe Schäden zu verursachen!

Solche riskanten Geschäfte müssen Trader entsprechend absichern, um starke Rückschläge zu vermeiden. Der Handel mit solchen bedingten Terminkontrakten erfordert daher Fachkenntnis und Aufmerksamkeit. 

Käufer oder Verkäufer?

Das Option Trading ist besonders attraktiv, da Sie im Gegensatz zum Aktienhandel sowohl die Käufer- als auch Verkäuferseite einnehmen können. Als Käufer sichern Sie sich das Recht zu, den jeweiligen Basiswert zum vereinbarten Zeitpunkt und dem festgelegten Kurs zu handeln. Für dieses Privileg müssen Sie eine Gebühr, die sogenannte Prämie, entrichten. 

Als Käufer besitzen Sie ein Wahlrecht und müssen den Handel keineswegs durchführen. Hat sich der Kurs des Basiswerts ungünstig entwickelt, lassen Sie die Option einfach verfallen. In diesem Fall haben Sie nur die Kosten für die Prämie eingebüßt. 

Bei einer positiven Kursentwicklung können Sie den Handel ausführen und den Profit in Cash einstreichen. Handelt es sich um Aktien oder andere Wertpapiere, können Sie diese auch zu Ihrem Portfolio hinzufügen - je nach Art des vereinbarten Trades. 

Treten Sie hingegen als Verkäufer eines solchen Kontrakts auf, nehmen Sie die Optionsprämie ein und sichern dem Käufer dafür das Recht der Ausübung zum Strikepreis zu. 

Möchte die Gegenpartei den Handel ausüben, müssen Sie das Geschäft auch durchführen - Sie haben kein Wahlrecht, sondern sind bei einem Short Call zur “Lieferung” oder bei einem Short Put zur “Abnahme” verpflichtet. 

Da Sie als Verkäufer keine Entscheidungsmöglichkeit haben und somit stillhalten und auf das Beste hoffen müssen, nennt man diese Position auch “Stillhalter”. Unabhängig davon, ob der Terminkontrakt ausgeübt wird oder wertlos verfällt, dürfen Sie als Verkäufer allerdings die Prämie behalten. 

Grundpositionen

Eine Option verfügt also immer über zwei Seiten: einen Käufer und einen Verkäufer. Als Händler können Sie beide Positionen einnehmen und einen solchen Kontrakt kaufen oder als “Stillhalter” verkaufen.

Man verwendet für den Verkauf eines solchen Termingeschäfts den Begriff “Short”, beim Kaufen hingegen “Long” - So, wie man auch Positionen auf Aktien an der Börse Long (setzen auf Kursgewinne) und Short (setzen auf Kursverluste durch einen Leerverkauf) nennt. 

Es gibt jedoch auch zwei Möglichkeiten für das eigentliche Geschäft, das im Terminkontrakt vereinbart wurde: Es kann sich um ein Kauf- oder Verkaufsrecht für den Basiswert handeln! Dabei bezeichnet man das Kaufrecht als “Call” und das Verkaufsrecht als “Put”. 

Durch die beiden Seiten und die zwei Richtungen der Kontrakte ergeben sich diese vier Grundpositionen: 

Long Call: Sie erwerben das Kaufrecht für einen Basiswert. Dieses gilt für eine vorher definierte Zeit (Laufzeit) und einen vorher definierten Preis (Strikepreis). Als Käufer bezahlen Sie die Optionsprämie.

Mit diesem Termingeschäft profitieren Sie von einem steigenden Kurs des Basiswerts. Sie können in diesem Fall von Ihrem Recht Gebrauch machen, zum vorher festgelegten Preis zu kaufen. 

Sie erzielen mit einem Long Call einen Gewinn, wenn er über seinem Break-Even-Point (BEP) liegt, dies ist dann die Gewinnschwelle. Bleibt er darunter, entsteht ein Verlust. Der BEP berechnet sich anhand folgender, einfachen Formel: 

Strikepreis des Basiswerts + gezahlte Prämie 

Wie hoch Ihr Gewinn ausfällt, lässt sich mit dieser Formel ermitteln: 

Strikepreis des Basiswertes + gezahlte Prämie - aktueller Optionspreis 

Grundsätzlich ist Ihr Verlust als Optionskäufer auf die gezahlte Optionsprämie begrenzt. Der potenzielle Gewinn bei einem Long Call ist unbegrenzt, da der Basiswert theoretisch unendlich steigen kann. 

Long Put: Mit diesem Kontrakt erwerben Sie das Verkaufsrecht für einen Basiswert. Auch hier ist die Laufzeit und der Preis (Strikepreis) vorher definiert. Als Optionskäufer müssen Sie außerdem die Optionsprämie bezahlen. 

Der potenzielle Gewinn eines Long Puts ist auf den Basiswert abzüglich der gezahlten Prämie begrenzt, weil Basiswerte wie z.B. Aktien oder Indizes nur bis 0 fallen können. 

Mit einem solchen Kontrakt setzen Sie auf einen fallenden Markt. Hat der Kurs des Basiswerts nachgegeben und ist unter den Strikepreis (abzüglich der zu zahlenden Optionsprämie) gefallen, können Sie das erworbene Verkaufsrecht nutzen und das Underlying zum höheren Preis veräußern. 

Sollte der Kurs hingegen nicht unter den vereinbarten Strike sinken, erzielen Sie an der Börse einen besseren Preis. Die Ausübung der Option (zum niedrigeren Strikepreis) lohnt sich in diesem Fall nicht. Sie lassen den Kontrakt verfallen und müssen die gezahlte Prämie als Verlust verbuchen. 

Short Call: Sie veräußern das Kaufrecht für einen Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis (Strikepreis) und einer definierten Laufzeit. Als Verkäufer erhalten Sie die Optionsprämie.

Als Verkäufer einer solchen Option sichern Sie der Gegenpartei zu, den Basiswert zum vereinbarten Strikepreis zu verkaufen. Bleibt der Kurs über dem Strike, verfällt der Kontrakt wertlos und Sie können die Optionsprämie als Gewinn verbuchen. Dies ist Ihr maximaler Gewinn. 

Der maximale Verlust wird bei steigenden Kursen des Basiswerts erreicht und ist generell unbegrenzt, da der Kurs des Basiswerts unbegrenzt steigen kann. Der Verlust entspricht also der Differenz vom Kurs des Basiswerts zum vereinbarten Preis, abzüglich der Optionsprämie.

Short Put: Sie veräußern ein Verkaufsrecht auf den Basiswert. Auch hier ist die Laufzeit und der Preis (Strikepreis) vorher definiert. Als Verkäufer erhalten Sie die Optionsprämie.

Bei diesem Kontrakt versichern Sie dem Käufer, den Basiswert zum vereinbarten Preis an Sie zu verkaufen. Sie setzen dabei auf einen leicht steigenden oder konstant bleibenden Markt. Wenn der aktuelle Kurs den Strikepreis abzüglich der erhaltenen Prämie nicht übersteigt, verfällt die Option und Sie können die Prämie behalten.
Ihr maximaler Gewinn ist auch hier ausschließlich die vereinnahmte Optionsprämie. Der Verlust wird erreicht, sobald der Basiswert unter den Break Even fällt. Der maximale Verlust wird dann real, wenn der Kurs des Basiswerts auf Null gefallen ist.

Diese Basiswerte gibt es

Der Basiswert ist das jeweilige Handelsobjekt, auf das sich ein Terminkontrakt bezieht. Generell kommen dabei zahlreiche Assets infrage. 

Typische Basiswerte sind: 

  • Wertpapiere
  • Devisen (Fremdwährungen)
  • Rohstoffe (“Commodities”) und Edelmetalle
  • Elektrische Energie
  • Emissionszertifikate
  • Aktienindizes
  • ETFs
  • Zinssätze

Zu den eher außergewöhnlichen Terminkontrakten zählen zum Beispiel Wetterderivate, mit denen Personen und Institutionen Temperaturen, Niederschlag und Schneefall als Basiswert verwenden können. 

Die sogenannten “Exotischen Optionen”, oder Future-Options, also Optionen auf Futurekontrakte, stellen weitere, interessante Sonderform dar.

Die Schwierigkeit der Preisbestimmung

Bei Optionen handeln Sie den jeweiligen Basiswert (oder “Underlying”) in der Zukunft. Steigt oder fällt dessen Kurs, verändert sich auch der Wert des Terminkontrakts - jedoch nicht exakt gleich! 

Handeln Sie zum Beispiel eine Option auf eine Aktie und der Kurs des Wertpapiers steigt um 3 Prozent, könnte der Wert des Kontrakts um 6, 10 oder gar 50 Prozent steigen! Denn hier fließen zahlreiche weitere Faktoren in die Preisbildung mit ein. Das macht die genaue Wertermittlung zu einem komplizierten Feld. 

Zunächst hängt der Kurs beim Option Trading von den Eigenschaften des jeweiligen Kontrakts ab: 

  • Höhe des Ausübungspreises (bei welchem Wert des Underlyings wird die Option ausgeübt?)
  • Aktueller Kurs des Basiswerts
  • Restlaufzeit

Hinzu kommt die Prognose für den jeweiligen Kontrakt. Sie wird beeinflusst von: 

  • Der Volatilität des Basiswerts (größere Schwankungen wirken positiv auf den Kurs eines Kontrakts)
  • Eventuellen Dividendenzahlungen innerhalb der Laufzeit
  • Mögliche Kapitalmaßnahmen, wie etwa der Ausschüttung von Dividenden

Eine relativ einfach zu bestimmende und wichtige Kennzahl ist der innere Wert. Er bildet die Differenz aus dem aktuellen Preis des Basiswerts und dem Ausübungspreis. Dieser innere Wert kann maximal null annehmen, jedoch nie negativ werden. 

Betrachtet man zusätzlich noch den Zeitwert, also wie lange ein Kontrakt noch läuft, hat man bereits die zwei wichtigsten Aspekte der Preisbildung erfasst. Dennoch ist der Kurs einer Option oft nur schwer nachzuvollziehen, da sowohl der Wert des Geschäfts als auch dessen Erfolgsaussichten den Preis bestimmen.  

Die Optionsgriechen

Die Preisbildung muss nicht nur den Kurs des Underlyings, sondern zahlreiche weitere Faktoren miteinbeziehen. Dabei haben sich mehrere Formeln, die mit griechischen Buchstaben benannt sind, hervorgetan. Man spricht von den sogenannten Optionsgriechen”. 

Das Delta drückt aus, was mit dem Preis eines Kontrakts passiert, wenn der Kurs des Basiswerts um 1 US-Dollar steigt. Es kann einen Wert von -1 bis 1 annehmen und ist bei Calls immer positiv, bei Puts immer negativ. 

Das Gamma bezieht sich auf das Delta und gibt an, wie sich dieses im Laufe der Zeit verändert. Auch hier ist der Maßstab eine Preisveränderung des Basiswerts um 1 US-Dollar. Das Gamma steigt, je näher die Option “am Geld” (= am für den Käufer positiven Punkt) liegt. 

Mit dem Vega hält die Volatilität in die Preisberechnung Einzug. Je höher die implizite Volatilität des Basiswerts, desto teurer wird auch der Kontrakt - und umgekehrt. Zudem nimmt das Vega im Laufe der Lebenszeit des Termingeschäfts ab. 

Eine Option verliert im Laufe der Zeit an Wert (sogenannter Zeitwertverlust), da ihr Enddatum immer näher rückt. Der griechische Buchstabe Theta drückt die Änderungsrate pro Tag aus. Diese ist immer negativ, da die Zeit unaufhaltsam voranschreitet. 

“Die Griechen” wirken auf viele Anfänger kompliziert. Sie sollten aber Ihre genaue Berechnung zumindest ansatzweise verstehen - es genügt, wenn Sie sich ihrer Bedeutung für die Preisbildung bewusst sind. 

Das kann CapTrader:

Die Preisbildung bei Optionen ist komplex; eine einfache und klare Darstellung kann Ihnen jedoch bei der Auswahl der passenden Produkte helfen. CapTrader bietet Ihnen kostenlos die professionelle Trading-Software Trader Workstation TWS mit dem darin enthaltenen OptionTrader, mit der Sie den Handel schnell, einfach und übersichtlich starten können! Hier finden Sie auch die wichtigsten Griechen Delta, Gamma, Theta, Vega in Echtzeit (Echtzeitkurse vorausgesetzt). 

Optionen handeln - wie und wo?

Wenn Sie Terminkontrakte handeln möchten, benötigen Sie dafür einen passenden Broker. Während die Auswahl beim einfachen Aktienkauf sehr groß ist, muss für Optionsgeschäfte unbedingt ein Optionsbroker wie CapTrader her - die Anzahl möglicher Anbieter ist hier deutlich geringer! 

Auswahl des richtigen Brokers

Die Auswahl an Optionsbrokern ist überschaubar; dennoch gibt es massive Unterschiede in der Qualität, dem Angebot und den Kosten der einzelnen Anbieter! Bevor Sie sich für einen Broker entscheiden, sollten Sie folgenden Faktoren bedenken: 

  • Kosten. Optionen handeln ist bei den meisten Brokern keine günstige Angelegenheit! Sie müssen oft vergleichsweise hohe Gebühren hinnehmen, da die Terminkontrakte in den meisten Fällen etwa das Doppelte von “einfachen” Geschäften wie dem Kauf von Aktien kosten.

Das kann CapTrader:

Mit Ausführungen ab 2,00 Euro gehört CapTrader zu den günstigsten Anbietern, wenn Sie Optionen in Europa handeln wollen! Auch an den Optionsbörsen in Japan, USA, Kanada, UK, Schweiz und vielen mehr handeln Sie zu Bestpreisen. 

  • Auswahl. Für effektiven Handel benötigen Sie unbedingt Zugang zu mehreren Handelsplätzen. Nur so lassen sich verschiedene Geschäfte zu günstigen Konditionen abschließen. Auch die höhere Liquidität an manchen Märkten ist ein wichtiger Faktor. 

Das kann CapTrader:

Deutschland, USA, Schweiz, Frankreich, Belgien, Schweden, Japan, Korea, Kanada, Hongkong … CapTrader bietet Ihnen eine riesige Auswahl von Handelsplätzen zu attraktiven Konditionen!

  • Trading-Software. Um Optionen zu handeln sind spezielle Programme empfehlenswert, da hier bessere Übersicht herrscht und zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen, gerade wenn Sie verschiedene Optionstypen miteinander kombinieren möchten (Optionsstrategien). 

Das kann CapTrader:

Bei CapTrader stehen Ihnen mehrere Profi-Tools zur Verfügung. Mit OptionTrader haben wir sogar ein Trading-Programm speziell für den Handel mit Terminkontrakten bereitgestellt. Natürlich ist die Verwendung komplett kostenlos!

Haben Sie einen passenden Broker gefunden, müssen Sie ein Optionskonto beantragen

Da die Anbieter eine Sorgfaltspflicht haben, müssen sie die Anträge entsprechend prüfen und unter anderem Ihre finanziellen Verhältnisse sicherstellen. Ist der Anmeldevorgang abgeschlossen, können Sie mit dem Option-Trading beginnen. Der eigentliche Handel funktioniert ähnlich zu anderen Assets wie Aktien oder ETFs. Aufgrund der vielen Variablen sehen Sie sich allerdings einer Vielzahl von Angeboten gegenüber. Passende Software hilft, hier den Durchblick zu behalten!

Welche Strategie eignet sich für Anfänger?

Optionen handeln gilt als komplex und nur für Profis geeignet. Grund hierfür ist unter anderem die enorme strategische Tiefe: Vorgehensweisen, die aus mehreren Kontrakten bestehen, bieten die Möglichkeit, verschiedenste Marktsituationen auszunutzen. Dabei ist jedoch zu beachten: Es geht auch einfacher!

Simple Optionsgeschäfte sind selbst für Neueinsteiger leicht zu bewältigen. Dazu zählt zum Beispiel der Cash Secured Put, eine beliebte und einfache Form, die nur aus einem einzelnen Terminkontrakt besteht und geringes Risiko mit sich bringt. 

Wie der Name bereits vermuten lässt, handeln Sie dabei einen Put; Sie verkaufen also eine Option und werden damit zum Stillhalter. Ein Cash Secured Put kommt zum Einsatz, wenn Sie das Underlying ohnehin erwerben möchten. 

So läuft das Geschäft ab: 

Beispiel: Cash Secured Put

Wir nehmen an, Sie möchten gerne Apple Aktien zu Ihrem Portfolio hinzufügen. Die Wertpapiere stehen aktuell bei 100 US-Dollar. Mit einem Cash Secured Put können Sie die Titel erwerben oder eine zusätzliche Rendite erzeugen!

Dazu zeichnen (verkaufen) Sie eine Put Option für Apple Aktien mit einem Strike-Preis von 95 US-Dollar für eine Optionsprämie von 1,50 US-Dollar. Erreicht der Kurs zum Ende der Laufzeit einen Wert von 93,50 oder weniger, kann der Käufer des Kontrakts die Ausübung verlangen - Sie müssen ihm in diesem Fall die Wertpapiere zu 95 US-Dollar abkaufen. 

Da eine Aktien-Option immer 100 Wertpapiere umfasst, müssen Sie dafür 9.500 US-Dollar bereithalten 95x100 Stück). Da Sie den Handel auf diese Weise mit Cash besichern, spricht man auch vom Cash Secured Put. 

Im Gegenzug erhalten Sie vom Käufer eine Prämie, die in unserem Beispiel 150 Dollar beträgt (1,50x100 Stück). Der Käufer hingegen ist durch dieses Geschäft gegen Kursabstürze abgesichert, da er bei einem Preisrückgang das Recht hat, Ihnen die Titel für die vereinbarten 95 Dollar zu verkaufen.  

Es gibt nun zwei mögliche Szenarien:

  1. Der Kurs der Apple Aktie bleibt weiterhin stabil oder legt sogar noch zu. In diesem Fall hat die Gegenpartei kein wirtschaftliches Interesse daran, die Wertpapiere für die vereinbarten 95 US-Dollar zu verkaufen, da sie am Markt 100 US-Dollar oder mehr erhalten kann. Das Termingeschäft verfällt zum Ende der Laufzeit und Sie können die 150 US-Dollar Prämie als Gewinn verbuchen. 
  2. Der Kurs der Aktie fällt unter 93,50 US-Dollar (95 US-Dollar Strikepreis - 1,50 US-Dollar Optionsprämie). Die Gegenpartei wird in diesem Fall die Ausübung verlangen. 

Sie müssen die Wertpapiere für 95 US-Dollar pro Stück kaufen. Je nachdem, wie weit der Preis an der Börse in der Zwischenzeit gefallen ist, machen Sie einen entsprechenden unrealisierten Verlust, haben aber im Gegenzug die Aktien in Ihrem Portfolio. Auch die Prämie von 150 USD dürfen Sie behalten. 

Das erste Szenario hat für Sie einen Vorteil: Verfällt das Geschäft, weil der Kurs der Aktie nicht sinkt, haben Sie 150 USD Gewinn gemacht. Denn die Prämie dürfen Sie in jedem Fall behalten. 

Kommt es hingegen zu einem Kursverlust und die Option wird ausgeübt, müssen Sie die Wertpapiere zu einem nachteiligen Kurs kaufen. Da Sie die Apple Aktien aber ohnehin in Ihrem Portfolio haben wollten, ist das positiv zu sehen. Lediglich der schlechtere Einkaufspreis schmerzt leicht. 

Wenn Sie jedoch langfristig an einer Aktie interessiert sind, sollte der höhere Preis kein Problem darstellen. Sie könnten den Cash Secured Put mehrfach zeichnen und so eine ansprechende Rendite erzielen.

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Ausübung einer Option 

Haben Sie eine Option gekauft, steht Ihnen das Recht zu, das vereinbarte Geschäft durchzuführen. Aber wie läuft dieser Vorgang in der Praxis ab? Hier gibt es einige Punkte zu beachten! 

Zunächst ist zu bedenken, dass Optionen im Geld zum jeweiligen Verfallsdatum automatisch ausgeübt werden - sofern Ihr Broker keine anderslautende Anweisung von Ihnen bekommen hat! Dies ist wirtschaftlich durchaus sinnvoll, passt aber vielleicht nicht in Ihre aktuelle Strategie. 

Übermitteln Sie daher rechtzeitig Ihre Pläne an den Broker. Wollen Sie einen Kontrakt verlängern (“rollen”) oder schließen, gelten die Fristen des jeweiligen Anbieters. Diese hängen wiederum vom gewählten Handelsplatz ab. CapTrader-Kunden finden die Termine in dieser Liste. 

Grundsätzlich können Sie alle Arten von Long-Geschäften ausüben, also auch solche, die Out-of-the-money sind. Ein solcher Vorgang ist mit einem Verlust verbunden und somit zunächst nicht sinnvoll. Die Möglichkeit steht Ihnen allerdings offen. 

Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn Sie eine Short-Position einnehmen: Als Stillhalter haben Sie keinen Einfluss auf die Ausübung - die Entscheidung liegt beim Käufer! Ebenfalls wichtig ist der Zeitpunkt der Ausübung. Hier ist zwischen drei Arten von Kontrakten zu unterscheiden. 

Amerikanische vs. Europäische vs. Bermuda-Ausübung

Wann die Ausübung erfolgt, ist für Trader von hoher Bedeutung! Der Zeitpunkt beeinflusst Ihre strategischen Möglichkeiten, Kosten, Auswahl und mehr. Die einfachste Variante bildet die “Europäische Ausübung”

Hierbei läuft die Option bis zum Verfallsdatum und wird dann ausgeübt - oder eben nicht, je nach Wunsch des Käufers. Die amerikanische Variante hingegen erlaubt die Durchführung zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Laufzeit.

Als dritte Möglichkeit steht die Bermuda-Ausübung als eine Art Zwischenlösung zur Verfügung: Sie bietet mehre, festgelegte Zeitpunkte. Der Käufer kann zu jedem dieser Termine das vereinbarte Geschäft durchführen. 

Macht er davon keinen Gebrauch, läuft der Kontrakt weiter und er kann den nächsten Termin nutzen. Sind alle Zeitpunkte verstrichen, verfällt das Geschäft wertlos. Die Bermuda-Form ist deutlich seltener anzutreffen als die amerikanische oder europäische Variante. 

Die verschiedenen Ausübungsarten sind nicht nur strategisch wichtig, sondern beeinflussen auch Ihre Kosten. So bietet die amerikanische Form deutliche Vorteile für den Käufer. Im Gegenzug muss dieser auch etwas höhere Prämien zahlen, sodass der Stillhalter für das Risiko entlohnt wird. 

Alle Bezeichnungen dienen lediglich der Identifikation und geben nur die Ausübungsform an. Die geografischen Angaben haben nichts mit Handelsplätzen, Standorten der Händler oder ähnlichem zu tun. Sie können also zum Beispiel eine europäische Option an einem US-Handelsplatz traden - und umgekehrt.

Beispiel: Praktische Umsetzung in der Trader Workstation

Die Trader Workstation (TWS) ist ein extrem leistungsfähiges Trading-Programm, das professionellen Händlern die passende Arbeitsumgebung bietet, aber auch für Einsteiger leicht nutzbar ist. CapTrader-Kunden erhalten kostenlosen Zugang zu einer Reihe von Profi-Tools, zu denen auch die TWS gehört.  

Die Ausübung einer Option in der Trader Workstation ist denkbar einfach. Klicken Sie dazu auf den Punkt “Handel” in der Menüleiste. Im Menü, das nun erscheint, wählen Sie “Optionsausübung” aus. 

Ein neues Fenster öffnet sich und zeigt Ihnen sämtliche Kontrakte, die sich aktuell in Ihrem Portfolio befinden. Hier finden Sie auch alle wichtigen Daten zu Ihren Optionen. Möchten Sie eine (oder mehrere) davon schließen, sollten Sie rechts auf “Auswählen” klicken. 

In einem Dropdown-Menü stehen Ihnen daraufhin mehrere Aktionen zur Verfügung. Mit “vorzeitig Ausüben” führen Sie den Kontrakt schon vor Ende der Laufzeit aus. Natürlich ist diese Möglichkeit nur bei amerikanischer Ausübungsart möglich, da Sie bei Europäischer- oder Bermuda-Form bis zum vorgegebenen Zeitpunkt warten müssen. 

TWS übermittelt ihren Ausübungswunsch daraufhin an Ihren Broker. Die Durchführung findet jedoch nur statt, wenn Ihre Option auch im Geld ist, da diese nur dann wirtschaftlich sinnvoll ist. Zusätzlich sind die Handelszeiten und Termine der Börse zu beachten, sodass es in der Praxis zu Verzögerungen kommen kann.  

Möchten Sie den Kontrakt aus dem Geld, also mit einem Verlust schließen, ist ein weiterer Schritt erforderlich. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Option und wählen Sie im nun ausklappenden Menü den Punkt “endgültig machen”. 

Es folgt eine Warnmeldung, die Sie über die Folgen dieses Schritts informiert. Achtung! Wenn Sie mit “OK” bestätigen, wird Ihre Option sofort ausgeübt, auch, wenn diese aus dem Geld notiert!

Fazit: Optionen handeln - nicht nur für Profis!

Der Optionshandel ist ein weites Feld, in dem professionelle Trader oft hochkomplexe Strategien verfolgen. Kein Wunder, bieten sich doch durch die Kombination mehrere solcher Kontrakte schier endlose Möglichkeiten!

Aber auch Einsteiger können vom Option Trading profitieren. Einfache Anwendungsfälle, wie etwa der Cash Secured Put, bietet attraktive Renditechancen bei einem akzeptablen Risiko. So können Sie erste Erfahrungen sammeln und sich mit den beliebten Finanzvehikeln vertraut machen. 

Denn die Termingeschäfte spielen an den Finanzmärkten eine wichtige Rolle: Sie dienen zum Schutz vor unerwünschten Ereignissen wie Kurseinbrüchen, können aber auch zur Spekulation zum Einsatz kommen. 

Optionen beziehen sich immer auf einen Basiswert, wie etwa Aktien, Rohstoffe oder Währungen. Der Käufer eines solchen Kontrakts erwirbt das Recht, einen Handel mit dem Basiswert zum vereinbarten Preis auszuüben - wenn er es wünscht. Sowohl Einkäufe als auch Verkaufsgeschäfte sind auf diese Weise möglich. 

Der Verkäufer eines Termingeschäfts übernimmt die Gegenseite: Er muss den vereinbarten Handel durchführen. Anders, als der Käufer, hat er kein Wahlrecht, bekommt jedoch im Gegenzug eine Prämie. 

Während der Laufzeit schwankt der Preis eines solchen Geschäfts stark - die Preisbildung ist mathematisch komplex! Zur besseren Analyse kommen mehrere Kennzahlen zum Einsatz, die mit griechischen Buchstaben versehen werden. Man spricht von den “Optionsgriechen” - sie bieten Tradern besseren Einblick. 

Wollen Sie Optionen handeln, sollten Sie zunächst einen passenden Optionsbroker suchen. Nicht alle Anbieter sind in der Lage, solche Termingeschäfte abzuwickeln! Zudem unterscheiden sich die Kosten zum Teil enorm und können Ihre Rendite schnell schrumpfen lassen. 

Wir empfehlen außerdem dringend, zunächst auf einem Demokonto zu handeln. So können Sie erste Geschäfte abschließen, ohne Ihr echtes Kapital zu gefährden. 

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Optionen handeln

1. Wie kann ich Optionen handeln?

Für Optionsgeschäfte benötigen Sie einen passenden Broker – nur spezielle Optionsbroker wie CapTrader haben die Terminkontrakte im Programm! Anschließend wählen Sie die Art (Put oder Call), Ihre Position (Long oder Short) und den Basiswert aus.

2. Ist Optionshandel riskant?

Beim Handel mit Terminkontrakten gibt es eine Fülle möglicher Strategien, die sich in Sachen Chancen und Risiken massiv unterscheiden. Es kommt also auf die Vorgehensweise an. Generell ist der Handel aber immer mit Risiko verbunden

 

3. Kann man mit Optionen Geld verdienen?

Optionen eigenen sich generell sehr gut, um Geld zu verdienen, da sie viele strategische Möglichkeiten bieten und nicht von einer bestimmten Marktsituation abhängig sind. Sie kommen jedoch auch mit einem gewissen Risiko daher.

4. Warum kauft man Optionen?

Klassischerweise kommen die Terminkontrakte zum Einsatz, um auf Ereignisse und Marktentwicklungen zu wetten. Durch die vielen möglichen Strategien lassen sich aber auch Marktunabhängige- und viele andere Vorgehensweisen umsetzen.

5. Wie werden Optionen besteuert?

Gewinne aus Termingeschäften gelten als Kapitalerträge und werden mit der Abgeltungssteuer belegt: 25 % plus Solidaritätsbeitrag und evtl. Kirchensteuer.

6. Was passiert, wenn ich eine Option kaufe?

Als Käufer haben Sie das Recht (nicht aber die Pflicht!), das vereinbarte Geschäft (Kauf oder Verkauf eines Basiswertes wie Aktien, Rohstoffe, Forex …) zum festgelegten Preis durchzuführen – egal, wie der aktuelle Kurs des jeweiligen Guts aussieht.

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