DAX-Anleger dürften neben neuen Inflationsdaten insbesondere dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag entgegenfiebern. Dass die US-Konjunktur allerdings besser läuft als erwartet, dämpft in Anlegerkreisen die Aussicht auf baldige Zinssenkungen in den USA und womöglich auch in der Eurozone. Vor diesem Hintergrund dominiert zu Beginn des neuen Monats April zunächst das Prinzip Vorsicht.
DAX 40 Chart auf Wochenbasis
Quelle: Tradingview
Industrie- und Arbeitsmarktdaten „zu stark“ – Zinssenkungsfantasien rückläufig
Neue Daten zur US-Industrie und zum Arbeitsmarkt haben Anleger am ersten Handelstag nach dem langen Osterwochenende auf dem falschen Fuß erwischt. So lag der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im März mit 50,3 Punkten nicht nur deutlich über den Erwartungen (48,4 Punkten), sondern auch über der Expansionsschwelle von 50 Zählern.
Die sogenannten „JOLTs“ (angebotene Stellen in den Vereinigten Staaten) hatten ebenfalls über den Schätzungen gelegen und damit Stärke im Arbeitsmarkt signalisiert.
Deutsche Inflation rückläufig – Anleger behalten EU-Teuerung und Jerome Powell im Blick
Für Aufsehen sorgten am Dienstag zudem auch die vorläufigen Inflationszahlen für die Bundesrepublik Deutschland. Um 2,2 Prozent kletterten die Verbraucherpreise im März gegenüber dem Vorjahresmonat und damit so hoch wie erwartet (zuvor: 2,5 Prozent).
Von großer Bedeutung bleibt in diesem Zusammenhang das Pendant für die Eurozone am heutigen Mittwoch (11:00 Uhr). Ökonomen rechnen mit einer Teuerungsrate von 3,0 Prozent nach 3,1 Prozent im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat.
Von Interesse könnten auch die ADP-Daten sein, welche eine erste Indikation auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag abgeben (14:15 Uhr). Erwartet wird in diesem Fall ein Stellenplus exklusive der Landwirtschaft von 148.000 nach 140.000 Einheiten im Vormonat.
Auch der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich (16:00 Uhr) könnte Impulse liefern.
Eine Rede durch Fed-Chef Jerome Powell (18:10 Uhr) gilt es nach geldpolitischen Hinweisen abzuklopfen.
Einkaufsmanager und US-Arbeitsmarktdaten runden Handelswoche ab – Eintrübung der NFPs erwartet
Am Donnerstag stehen zunächst Einkaufsmanager (HCOB) auf der Agenda (09:55 Uhr), welche ein sich aufhellen konjunkturelles Lagebild für Deutschland signalisieren könnten.
Ohne Frage steht der Freitag ganz im Zeichen der Veröffentlichung des US-Jobberichts (Non-Farm Payrolls) um 14:30 Uhr.
Zuvor (11:00 Uhr) könnte jedoch die Entwicklung der EU-Einzelhandelsumsätze auf Interesse stoßen. Ökonomen erwarten einen Rückgang um 1,3 Prozent nach einem Minus von 1 Prozent im Vormonat.
Der Arbeitsmarktbericht für den US-amerikanischen Raum könnte sich laut den Erwartungen im März um 75.000 Stellen auf 200.000 Einheiten eingetrübt haben. Für die Arbeitslosenquote wird ein Status quo von 3,9 Prozent erwartet.
Von Bedeutung dürfte auch die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne sein. Gerechnet wird in diesem Fall mit einem Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat nach 0,1 Prozent im Februar. Ein Anstieg des Lohnwachstums dürfte die Inflationssorgen wiederum befeuern.