Wertpapiere günstig einkaufen, starkes Wachstum abwarten und später teuer verkaufen - das ist das Ziel der meisten Anleger. Mit Growth Aktien gelingt dies besonders gut, denn sie zeichnen sich durch enorme Kursgewinne aus! Solche Titel zu finden, ist jedoch alles andere als einfach.
Grund genug, wichtige Fragen zu diesen heißbegehrten Unternehmen zu beantworten: Was sind Growth Aktien, wie findet man sie, welche Firmen fallen aktuell in diese Kategorie und lohnt sich die Suche überhaupt?
The most important facts in brief:
- Growth–Aktien zeichnen sich durch ein überproportionales Wachstum aus und sind dadurch sehr lukrativ
- Nicht alle Titel können das Wachstumspotenzial auch ausschöpfen. Es kann dadurch zu enttäuschten Erwartungen und Renditeeinbußen kommen
- Wer auf solche Wertpapiere setzt, sollte daher auf gute Diversifikation achten oder das Vorgehen mit anderen Strategien kombinieren
Was sind Growth Aktien?
Die Börsen bieten unzählige Möglichkeiten für Anfänger und Profis, attraktive Gewinne zu erzielen. Natürlich ist es nicht nötig, Aktien für das Daytrading oder ähnlich riskante Strategien zu verwenden - ein simples, langfristiges Investment in hochwertige Unternehmen mit guten Zukunftsaussichten ist für viele Anleger ideal.
Wir setzen dabei auf ein starkes Kurswachstum der Unternehmensanteile, um diese später zu einem hohen Preis zu verkaufen. Je größer dieses Wachstum, desto größer fällt auch unser Gewinn aus. Wertpapiere, die besonders stark zulegen, bezeichnet man oft als “Growth” oder “Wachstums-Aktien”.
Für die Aktionäre sind solche Unternehmen wahre Goldgruben: Ein Investment kann sich problemlos vervielfachen - im Falle der “Tenbagger” zum Beispiel sogar um das Zehnfache! Es versteht sich von selbst, dass Anleger und Trader gleichermaßen solche Titel in ihren Portfolios haben möchten.
Das sorgt für ein hohes Interesse an den Wachstumsaktien und in der Folge oft für hohe Preise. Gleichzeitig ist nicht garantiert, dass die erwarteten Kursgewinne auch tatsächlich eintreten. Die heiß begehrten Titel erhalten dadurch einen gewissen Risikocharakter.
Nicht immer erfolgreich
In einigen Fällen ist die Erwartung so groß, dass das Interesse schon an jungen Unternehmen (und in der Folge auch deren Preis) stark ansteigt, noch bevor diese überhaupt profitabel sind! Das Platzen der Dotcom-Blase Ende der 90er Jahre ist das wohl bekannteste Beispiel für enttäuschte Prognosen.
Den Firmen dieses Internet-Hypes unterstellte man gigantische Gewinnaussichten, obwohl teilweise nicht einmal klar war, wie das Geschäftsmodell aussieht. Als sich zeigte, dass es sich hier nicht um echte Growth Titel handelt, löste der schnelle Abverkauf einen Crash aus.
Auch Facebook (später Meta) zählte, zumindest zeitweise, in diese Kategorie: Das Unternehmen zeigte extrem starkes Wachstum, während es noch durchweg rote Zahlen schrieb! In diesem Fall hätte sich das Investment für mutige Investoren jedoch sehr gelohnt, denn Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Meta ist heute eine der wertvollsten Firmen überhaupt!
Ein solches Investment ist also durchaus riskant: Geht die Rechnung auf, können Sie mit hohen Gewinnen rechnen; sollten sich die Prognosen nicht erfüllen, müssen Sie jedoch Abstriche bei der Rendite oder sogar Verluste hinnehmen.
Growth Aktien: Treiber der Aktienmärkte
Wie dramatisch das Wachstum der Growth Aktien wirklich ist, zeigt unter anderem eine Studie an der W.P. Carey School of Business, die im “Financial Analysts Journal” veröffentlicht wurde. Professor Hendrick Bessembinder und Kollegen untersuchten dabei die Performance von 64.000 Stocks über einen Zeitraum von 30 Jahren (1990 bis 2020).
Diese Zahlen verglichen sie mit der Anlageklasse, die als besonders risikolos gilt, jedoch auch nur minimale Rendite verspricht: Short-term bonds der US-Treasury mit einer Laufzeit von einem Monat. Sie gingen damit der einfachen Frage nach, ob sich das zusätzliche Risiko von Aktien überhaupt lohnt.
Das Ergebnis ist enorm interessant, aber für viele Anleger auch ernüchternd: 55 Prozent der US-Aktien und 57 Prozent der Titel aus dem Rest der Welt schneiden schlechter ab als die Staatsanleihen. Im direkten Vergleich mit den Treasury-Bonds lohnen sich die Mehrzahl der Wertpapiere also nicht.
Wie kann es jedoch sein, dass mehr als die Hälfte aller Unternehmen so schlechte Ergebnisse liefern, die Börsen aber dennoch ein starkes Wachstum aufweisen?
Der S&P 500 hat in den 30 Jahren, die in der Studie erfasst wurden, durchschnittlich 10 Prozent Rendite p.A. erzeugt. Wie kam es zu einem so positiven Ergebnis?
Die Antwort ist simpel: Ein sehr kleiner Anteil von Growth Aktien erzeugt gewaltiges Wachstum und treibt den gesamten Markt an. Die Studie untersuchte einen Zeitraum von 30 Jahren, in dem weltweite Gewinne von 75 Billionen US-Dollar generiert werden konnten. Dieser gesamte Betrag entstand durch lediglich 2,4 Prozent der Unternehmen - das entspricht 1.526 der untersuchten 64.000 Firmen!
Die verbleibenden 97,6 Prozent erzeugten kleinere Verluste und Gewinne, die sich insgesamt etwa die Waage halten. Würde man die Growth Aktien also abziehen, hätten die Aktienmärkte in den vergangenen 30 Jahren keine Gewinne erzeugt. Man kann die Wachstumsaktien also getrost als treibenden Motor der Börsen bezeichnen!
CapTrader can do that:
Die 1.526 Growth Aktien der letzten Jahre sind schwer zu finden - insbesondere, wenn Ihr Broker nur eine Handvoll Wertpapiere im Sortiment hat! Kein Problem für CapTrader: Mit mehr als 1,2 Millionen Wertpapieren an über 150 Börsen weltweit haben Sie hier Zugriff auf alle wichtigen Wachstumstitel!
So wichtig ist Diversifikation
In ihrer Studie weisen die Forscher auf die Bedeutung der Ergebnisse für private und institutionelle Anleger gleichermaßen hin. Sie raten zwar keineswegs vor Investments an der Börse ab, empfehlen aber allen Beteiligten, sich mit diesem Ungleichgewicht vertraut zu machen und es bei ihren Anlageentscheidungen zu bedenken.
Denn viel zu oft betrachtet man ausschließlich Durchschnittswerte, um die Rendite an den Aktienmärkten abzuschätzen. So hört man immer wieder, dass Anleger mit etwa sieben bis zehn Prozent jährlichen Wachstum an den Börsen rechnen können. Diese Zahlen sind grundsätzlich korrekt, betrachten aber den durchschnittlichen Wert von Tausenden von Aktien.
Wie Bessembinder et al. belegt haben, erzeugt mehr als die Hälfte der Titel aber nur sehr geringe Gewinne, die sogar hinter sicheren Staatsanleihen zurückbleiben. Weitere 40 Prozent erzeugen höhere Renditen als die Treasury Stocks. Als renditeorientierter Anleger sollten Sie bevorzugt solche Unternehmen in Ihr Portfolio bringen.
Noch lukrativer sind aber die verbleibenden 2,4 Prozent Growth Aktien. Hätten Sie solche Firmen in Ihrem Depot, wären Sie an den 75 Billionen US-Dollar, die solche Wachstumstitel in den vergangenen 30 Jahren generiert haben, beteiligt gewesen.
Nur etwa eine unter 41 börsennotierten Firmen hat einen solchen Erfolg und kann als Growth Aktie gelten. Natürlich wissen wir vorab nicht, welches Unternehmen ein derartiges Wachstum zeigt. Die naheliegendste Methode ist daher, auf eine ausreichende Diversifikation zu setzen!
Durch eine höhere Anzahl an Wertpapieren in Ihrem Portfolio steigt auch die Wahrscheinlichkeit, die besonders lukrativen Titel zu entdecken. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie wahllos Anteile an Firmen aufkaufen sollten; auch bei einem umfangreichen Sortiment ist die vorherige Analyse ein wichtiger Erfolgsfaktor!
CapTrader can do that:
Diversifikation bedeutet immer auch mehr Transaktionen (da Sie viele unterschiedliche Wertpapiere kaufen) und daher auch höhere Kosten. CapTrader bietet Ihnen besonders günstige Konditionen, sodass von Ihren Gewinnen mehr übrig bleibt: Bei uns handeln Sie US-Aktien bereits ab $ 0,01 (Minimum: $ 2,00 je Order) und europäische Aktien schon ab 0,1 % Ordervolumen (Minimum: 2,00 €)!
Risiken und Chancen
Die hohe Gewinnspanne macht solche Aktien auf den ersten Blick zu offensichtlichen, sehr lukrativen Investments - so würde wohl kaum ein Anleger die 125.000 Prozent Rendite, die Amazon seit seinem Börsengang erzielt hat, ausschlagen! In der Praxis ist es aber nicht ganz so einfach.
Amazon hat seit seinem Börsengang ein Wachstum von zwischenzeitlich mehr als 125.000 % gezeigt, das wohl jeder Anleger gerne “mitgenommen” hätte!
Growth Titel sind in der Regel solche Firmen, die bereits ein starkes Wachstum zeigen. Die Annahme der Investoren ist, dass sie auch weiterhin solche Zugewinne verzeichnen werden. Aufgrund dieser Erwartungshaltung in Kombination mit den bereits attraktiven Geschäftszahlen sind Wachstumsaktien oft bereits sehr teuer.
Das stellt uns vor ein Dilemma: Einerseits wollen wir Quality Growth Aktien in unserem Depot haben und über Jahre hinweg massiv von ihnen profitieren; andererseits ist das versprochene Wachstum keineswegs garantiert und wir könnten mit einigen sehr teuren “Nieten” enden!
Growth Titel kommen also durchaus mit einem ernstzunehmenden Risiko daher. Deshalb empfehlen die meisten Analysten und Börsenexperten keinen übermäßigen Fokus auf solche Unternehmen.
Als Extrembeispiel sei hier die Growth Strategie genannt, bei der die Suche nach den Wachstumsaktien im Mittelpunkt steht. Sie zeigt in der Regel nur durchwachsene Ergebnisse, da die Trefferquote bei der Suche relativ gering bleibt.
Oft wird sie daher mit anderen Strategien kombiniert. So könnten Anleger zum Beispiel auf Growth- und Value-Aktien gleichermaßen setzen, um bessere Resultate zu erzielen. Die (potenziellen) Wachstumstitel kommen daher häufig als sinnvolle Beimischung, jedoch nicht als Kern eines Portfolios, zum Einsatz.
Good to know:
Growth Stocks sind mit Risiken verbunden, da die Wachstumsprognose in einigen Fällen nicht aufgeht. Wie viele solcher Unternehmen in Ihr Portfolio wandern sollten, hängt daher stark von Ihrem Risikoprofil ab!
Growth Aktien finden
Die schnell wachsenden Aktien können grundsätzlich in allen Branchen und Regionen auftreten. Sie sind jedoch besonders häufig Teil von aktuellen technologischen, wirtschaftlichen oder sozialen Trends. In diesen Bereichen werden oft völlig neue Märkte geschaffen, die großes Potenzial für starkes Wachstum bieten.
So erzeugte das klassische Growth Unternehmen Amazon seine enormen Zugewinne zum Beispiel im E-Commerce - einem zum damaligen Zeitpunkt völlig neuen und rasant wachsenden Wirtschaftszweig.
Auch NVIDIA, ein weiteres Wertpapier mit extremen Wachstumsraten, profitierte von neuen Trends. In diesem Fall war es nicht das traditionelle Kerngeschäft aus Grafikkarten für Videospiele; die rasant ansteigende Nachfrage durch Crypto-Mining und die enorme Rechenleistung, die für künstliche Intelligenz erforderlich ist, beflügelten den Absatz.
Beide Beispiele zeigen sehr gut, dass es sich bei diesen Unternehmen in der Regel um bekannte Namen handelt, die an der Börse bereits einen hohen Preis erzielen. Es ist zwar theoretisch möglich, solche Investments unter den kleinen und unbekannten Firmen zu finden - in der Praxis gelingt dies aber nur selten.
Diese Kennzahlen können helfen
Um Quality Growth Stocks zu identifizieren, ist eine umfangreiche Analyse empfehlenswert. Wir können leider nie völlig sichergehen, dass ein Titel seine positive Gewinnprognose auch tatsächlich erfüllen kann. Durch unsere Due Diligence steigert sich die Erfolgschance aber enorm.
Eine Vorauswahl möglicher Investments können wir vor allem auf zwei Arten treffen: durch Tipps und Listen von Analysten und Finanzportalen oder durch eine persönliche Suche.
Aufgrund ihrer hohen Beliebtheit sind solche Titel in aller Munde. Es handelt sich selten um Geheimtipps, sodass Sie kaum Probleme haben werden, Empfehlungen zu finden. Möchten Sie hingegen selbst nach passenden Kandidaten suchen, können die folgenden beiden Kennzahlen wichtige Anhaltspunkte bieten:
1. Geschätztes Wachstum des Gewinns je Aktie über fünf Jahre
The Earnings per share, auf Englisch: “Earnings per Share” oder EPS, ist eine Standardkennzahl für die Aktienanalyse. Eine Aktiengesellschaft ist dazu verpflichtet, sie zum Jahresende zu veröffentlichen. Sie ist, für sich genommen, bereits sehr nützlich und hilft dabei, die Ertragskraft eines Unternehmens einzuschätzen.
Für die Suche nach starkem Wachstum sind aber besonders die Prognosen der EPS-Entwicklung interessant! Verschiedene Analysten und Institutionen befassen sich mit der zu erwartenden Entwicklung des Aktiengewinns. Aus ihren Meinungen bildet man einen Durchschnittswert.
Dabei hat sich ein Zeitraum von fünf Jahren bewährt. Sie finden diese Kennzahl unter Bezeichnungen wie “Aktiengewinn Prognose” oder “EPS growth next five years” with CapTrader beispielsweise in der Trader Workstation unter dem Pfad > Finanzinstrument-Info > Beschreibung.
A Wachstum von mehr als fünf Prozent pro Jahr kann auf ein passendes Unternehmen hindeuten.
2. Umsatzwachstum der vergangenen fünf Jahre
Also steigende Umsätze (Englisch: Sales) sind ein wichtiger Hinweis. Denn stetig zunehmende Absatzzahlen sind der beste “Treibstoff” für das starke Wachstum solcher Aktiengesellschaften und ihrer Börsenkurse!
Anders, als bei Earnings-per-Share, steht bei den Verkaufszahlen in der Regel keine langfristige Prognose zur Verfügung. Analysten geben üblicherweise nur ihre Erwartungen für die nächsten ein bis zwei Quartale, also drei bis sechs Monate, ab. Für die Suche nutzt man daher lieber historische Daten.
A Sales growth von 25 Prozent oder mehr in den vergangenen fünf Jahren hat sich recht gut als Indikator erwiesen. Sie finden diese Kennzahl ebenfalls with CapTrader beispielsweise in der Trader Workstation unter dem Pfad > Finanzinstrument-Info > Beschreibung oder in den Jahresberichten und Investor-Relation-Seiten der Gesellschaften.
Diese Kennzahl hilft uns kaum
Die bekannteste und am häufigsten betrachtete Kennzahl ist bei der Wertpapieranalyse zweifellos das Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV. Es vergleicht den aktuellen Börsenkurs mit dem Gewinn pro Aktie. Das Ergebnis kann Aufschlüsse über den Preis eines Wertpapiers im Vergleich zum Unternehmenswert offer
Man spricht daher auch vom “fairen Preis”, “realen Preis” oder einfach der “Bewertung”: Ein hohes KGV deutet darauf hin, dass Anteile für höheren Preise gehandelt werden, als die Gesellschaft wert ist, und somit überbewertet/teuer sind. Niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse können umgekehrt eine Unterbewertung signalisieren.
Aussagen, ein KGV von 15, 20 oder ähnlichen Werten bedeuten einen fairen Preis, sind häufig zu hören, aber mit großer Vorsicht zu genießen! Sie schwanken von Branche zu Branche und sind von vielen weiteren Faktoren abhängig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis sollte daher lediglich als Ausgangsbasis für weitere Analysen dienen.
Händler kaufen potenzielle Growth Stocks in großer Anzahl, da sie starkes Wachstum erwarten. Diese Nachfrage hebt die Börsenpreise, nicht aber die Gewinne, und sorgt so für recht hohe KGVs - die Unternehmen erscheinen überbewertet und teuer.
“Teuer” oder “günstig” sind in diesem Fall jedoch von der zukünftigen Entwicklung abhängig: Sollten die Wachstumsprognosen eintreffen, stehen gewaltige Kursgewinne an. Auch ein teurer Einkaufspreis hätte sich dann sehr gelohnt. Bleiben die Zugewinne hingegen aus, war das Wertpapier tatsächlich überteuert.
So verzeichnete Amazon, ein Paradebeispiel für erfolgreiche Growth Stocks, zwischen 2012 und 2014 etwa ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von unglaublichen 1.500 und mehr. Grund waren massive Investitionen in den hauseigenen Cloud-Service, die zu einem negativen Gewinn pro Aktie führten.
Händler, die zu diesem Zeitpunkt Anteile am E-Commerce-Riesen kauften, hätten laut KGV ein sehr schlechtes Geschäft gemacht und eine extrem überteuerte Aktie gekauft. Tatsächlich wäre der Einstieg aber äußerst lukrativ gewesen: Das Investment hätte sich innerhalb von nur 10 Jahren verfünfzehnfacht!
Dieses Beispiel zeigt uns zwei Dinge sehr anschaulich:
- The Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis hilft uns bei Growth Stocks kaum weiter, da diese Titel aufgrund der hohen Nachfrage bereits sehr teuer sind. Wir sehen daher oft geradezu absurd hohe Werte, die für die Analyse nicht verwendbar sind.
- Wachstumsunternehmen sind riskante Investments. Sie sind enorm lukrativ, wenn die Wachstumsprognosen eintreffen. Bleiben die Steigerungen jedoch aus, kann es aufgrund der hohen Einkaufspreise zu einer geringen Rendite oder sogar Verlusten kommen.
Fazit: Growth Aktien sind lukrativ, aber schwer zu finden
Langfristig orientierte Anleger setzen bei Aktien auf das Unternehmenswachstum, um ihre Anteile später für einen höheren Preis zu verkaufen. Je größer die Zugewinne sind, desto mehr lohnt sich das Investment. Die Wertpapiere, die am stärksten zulegen, bezeichnet man als “Growth Aktien”.
Solche Titel sind sehr begehrt, denn sie versprechen extrem hohe Renditen. Einige von Ihnen - etwa Amazon oder Apple - haben Anlegern mehr als 100.000 Prozent Zuwachs beschert! Kein Wunder, dass die Suche nach Wachstumsaktien viel Aufmerksamkeit erfährt.
Aktuelle Studien belegen sogar, dass die attraktive Performance der Aktienmärkte vollständig auf solchen Firmen basiert - andere Aktien erzielen nur kleinere Gewinne oder Verluste, die sich weitgehend ausgleichen.
Es handelt sich jedoch um durchaus riskante Geldanlagenbecause nicht alle Aktiengesellschaften können ihre Wachstumsprognosen auch erfüllen! Zusätzlich sind derartige Firmen oft bereits recht teuer. Bleiben die erhofften Wertsteigerungen aus, entsteht schnell eine enttäuschende Rendite oder sogar Verluste.
Diversifikation ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig: Durch eine größere Anzahl an Aktien in unserem Portfolio erhöhen wir die Chance, einen erfolgreichen Wachstumstitel zu finden und reduzieren gleichzeitig das Risiko.
Ein umfangreiches Portfolio allein genügt jedoch nicht; Anleger sollte potenzielle Wachstumsaktien eingehend prüfen, bevor sie den Kauf abschließen! Als nützliche Kennzahlen haben sich dabei das geschätzte Gewinnwachstum für die nächsten fünf Jahre and the Umsatzwachstum der vergangenen fünf Jahre etabliert.
Das klassische KGV hilft uns hingegen kaum weiter: Aufgrund der enormen Erwartungen kommt es zu hohen Preisen und somit verzerrten Kurs-Gewinn-Verhältnissen.
Gut zu wissen: Wachstumstitel werden besonders häufig als Share savings plan ausgeführt.